Familie Bianchi: "Es ist eine verzweifelte Situation"

Anteilnahme: Vor dem Grand Prix in Sotschi gedachten Max Chilton und das Marussia-Team Jules Bianchi.
Vater Philippe Bianchi spricht über die Ungewissheit nach dem Unglück seines Sohns Jules in Suzuka.

Jeder Anruf könnte das Schlimmste bedeuten. Erschütternd offen spricht Philippe Bianchi, der Vater des verunglückten Formel-1-Piloten Jules, in der Gazzetta dello Sport über die schwere Situation. "Bei jedem Telefonklingeln wissen wir, dass es das Krankenhaus sein könnte, das uns sagt, dass Jules tot ist", sagt Vater Bianchi, der mit Mutter Christine, den Geschwistern Melanie und Tom und engen Freunden in Japan immer noch um Jules bangt.

Der 25-jährige Marussia-Pilot, der beim Grand Prix von Suzuka vor zehn Tagen gegen ein Bergungsfahrzeug gekracht war, schwebt mit schweren Hirnverletzungen in Lebensgefahr. Ernst, aber stabil sei sein Zustand. "Es ist eine verzweifelte Situation", sagt Philippe Bianchi. Die Ärzte hätten ihnen gesagt, dass noch nie jemand so einen schweren Unfall überlebt habe und es an ein Wunder grenze, dass ihr Sohn noch lebe. "Es ist hart, in einer Woche ist das Leben unserer Familie zerstört worden. Wir durchleben einen Albtraum", erzählt der Vater des Verunglückten.

Anschuldigung

Unterdessen wird über den Unfallhergang spekuliert. Sportbild erhebt Vorwürfe gegen den Rennstall Marussia, der Bianchi trotz Gelber Flaggen zum Schnellfahren aufgefordert haben soll. Das Sport-Magazin beruft sich auf Informationen aus FIA-Kreisen, ein Funkspruch auf Tonband soll das beweisen. Bei der offiziellen Pressekonferenz zum Bianchi-Unfall am vergangenen Wochenende in Sotschi wurde davon nichts erwähnt. Ungebrochen bleibt indes die Anteilnahme, wie Philippe Bianchi berichtet: "Ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen."

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