Weshalb die Formel 1 das Nonplusultra ist

Valtteri Bottas war am Samstag sehr schnell unterwegs.
Die Formel 1 ist 19 Sekunden schneller als MotoGP.

"Königsklasse". Immer wieder wird dieser Terminus strapaziert, wenn es um die Formel 1 geht. Doch ist die Rennserie tatsächlich die Nummer eins im Motorsport? Ein Vergleich der Qualifying-Rundenzeiten auf dem Red Bull Ring macht sicher: Ja, sie ist es.

Valtteri Bottas fuhr am Samstag mit dem Rekord von 1:04,251 Minuten um den 4,318 Kilometer langen Kurs. Damit war er neun Sekunden schneller als der schnellste Fahrer in der Formel 2, 15 Sekunden schneller als die GP3-Serie und 18 Sekunden schneller als die DTM 2016.

Obwohl die Formel-1-Autos ihre Leistung nur aus einem 1,6-Liter-Motor schöpfen, leisten sie inklusive der Zusatzenergie aus dem ERS bis zu 1000 PS. Das entspricht einem Leistungsgewicht von 1,3 PS/kg. Im Vergleich dazu sind die Motorräder der MotoGP mit ihren 250 PS bei 157 kg noch stärker (1,6 PS/kg). Dennoch fällt der Vergleich für die spektakuläre Zweirad-Serie ernüchternd aus. Andrea Iannone fuhr im Vorjahr mit der Ducati in 1:23,1 zur Poleposition, 19 Sekunden langsamer als Bottas am Samstag.

Schnelle Kurven

Dabei sind die Motorräder in Sachen Beschleunigung ähnlich potent wie die Formel-1-Autos. 4,8 Sekunden braucht Iannone von 0 auf 200 km/h, die Formel 1 schaffte gestern den Sprint in 4,6 Sekunden.

Die Höchstgeschwindigkeiten liegen je nach Strecke auf ähnlichem Niveau. Den enormen Zeitvorsprung holen die Formel-1-Fahrer vor und in den Kurven heraus. Durch die Auflagefläche der vier breiten Reifen sowie den enormen aerodynamischen Anpressdruck können sie rund 200 Meter später bremsen als Motorräder und Kurven mit höheren Geschwindigkeiten durchfahren.

Qualifying-Bestzeiten auf dem Red Bull Ring in Spielberg:

Formel 1 (Valtteri Bottas/FIN) 1:04,251
Formel 2 (Charles Leclerc/MON) 1:13,396
GP3 (George Russell/ENG) 1:19,114
DTM (Jamie Green/ENG) 1:22,680
MotoGP (Motorrad/Andrea Iannone/ITA) 1:23,142
GT-Masters (Christian Engelhart/GER) 1:27,500
Moto2 (Motorrad/Johann Zarco/FRA) 1:29,255
Porsche Supercup (Matt Campbell/AUS) 1:31,049
Moto3 (Motorrad/Joan Mir/ESP) 1:36,288

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