Mit deutscher Hilfe zu Edelmetall?
Die breiten Schultern böten Platz genug, um sie mit dem gesamten Druck der Sport-Nation Österreich zu belasten. Wer, wenn nicht Yvonne Schuring und Viktoria Schwarz, könnten bei diesen Olympischen Spielen die totale Blamage, sprich: die Medaillenlosigkeit, noch verhindern?
Die Damen sitzen im Kanu und können ganz besonders schnell 500 Meter weit paddeln. Im flachen Wasser. Sie sind regierende Weltmeisterinnen und greifen Dienstag-Vormittag ins olympische Geschehen ein. In ihrem Vorlauf starten fünf Boote, von denen sich fünf Boote für das Semifinale (12.51 Uhr, MESZ) qualifizieren. Kein Schmäh, weil in Summe nur 17 Paare gemeldet haben. Dort entscheidet sich, welche acht Teams das Finale am Mittwoch bestreiten dürfen.
Schuring will nichts von Druck hören. "Wir wollen uns hauptsächlich auf unseren Wettkampf konzentrieren und das nicht abhängig machen vom Abschneiden anderer Sportler", sagt die 34-Jährige, die im deutschen Ort Wolfen geboren wurde. 2005 kam sie "der Liebe wegen nach Österreich", wo sie beim Sozialhilfeverband Linz als Verwaltungsangestellte arbeitet.
Schauen und sehen
Die Linzerin Viktoria Schwarz, die im Kanu hinten sitzt, dürfte als Kind öfter der Skifahrerin Renate Götschl zugehört haben und deren berühmtesten Satz "schauen wir einmal, dann sehen wir eh" entlehnt haben. Die 27-jährige Zeitsoldatin sagt: "Wir werden alles aus uns herausholen und unser Bestes geben. Dann werden wir sehen. Wir machen uns keinen Druck."
Der Traum
Freilich wisse sie, sagt Schuring, dass die Erwartungshaltung nach dem WM-Titel 2011 groß sei in Österreich. "Aber wir konzentrieren uns nur darauf, unsere Leistung perfekt abzurufen. Mehr können wir nicht tun." Schwarz nickt zustimmend: "Der Traum ist, eine Medaille zu holen, es kann aber alles passieren bei Olympischen Spielen. Es wird schwierig, denn die Konkurrenz ist sehr stark."
Der Verein, für den beide paddeln, heißt übrigens UKRV Schnecke Linz. Er hieß aber auch schon so, als die beiden Weltmeisterinnen wurden.
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