Matthias Schwab: Schlagartig Teilnehmer an der Millionenshow

'Schlechte Schläge sind weder Zufall noch Pech', ist Matthias Schwab überzeugt.
Der steile Karriereweg von Matthias Schwab geht munter weiter. 2018 schlägt er auf der European Tour ab.

So sehen Sieger aus: Golf-Profi Matthias Schwab betritt die Lobby eines Luxushotels in der Wiener Innenstadt, das Lächeln zufrieden, die Augen etwas müde. "Wir sind erst kurz vor Mitternacht gelandet und haben dann noch versucht, ein wenig zu feiern. Viel los war aber nicht", gestand der 22 Jahre alte Steirer, "das werden wir daheim nachholen."

Partyzone Rohrmoos.

Viel Zeit dafür bleibt freilich nicht. Bereits am Sonntag hebt Schwab Richtung Florida ab, wo er sich für die nächste Saison und das nächste Abenteuer vorbereiten wird.

Am Donnerstag hatte Matthias Schwab das Qualifikationsturnier im spanischen Tarragona auf dem 18. Rang beendet. Die dafür ausbezahlten 2220 Euro Preisgeld klingen mickrig, eröffnen dem Jungprofi aber die Tür zu einem Millionengeschäft. Denn Schwab löste damit die Spielberechtigung für die große European Tour, nachdem er sich ein halbes Jahr lang auf der zweitklassigen Challenge Tour prächtig herumgeschlagen hatte.

"Die Spielberechtigung für die Challenge Tour hatte ich ja schon in der Tasche, daher war der Druck nicht zu groß", sagt Schwab über das Herzschlagfinale in Spanien, wo er mit Birdies auf den letzten Löchern den Coup perfekt gemacht hatte.

Mehrwert

Der ehemalige US-College-Golfer setzte damit seinen steilen Karriereweg munter fort, nachdem er erst im Juni ins Profilager gewechselt war. Zuvor hatte er die europäische Amateurrangliste angeführt, weltweit lag er auf Position vier.

"Jeder Schlag als Profi ist wertvoller, als wenn du noch Amateur bist", erzählt der bald 23-Jährige über sein halbes Lehrjahr als Profi. 13 Länder hat er in weniger als einem sechs Monaten bereist, überall hat er es in die Preisgeldränge geschafft. Es ist diese Konstanz, die das Spiel des Jungprofis auszeichnet und die Gold wert ist im Golf. "Ich habe nicht die eine große Schwäche", sagt Schwab, wohlwissend, dass es die perfekte Runde nicht gibt: "Es geht im Golf immer besser." Außerdem habe er gelernt: "Schlechte Schläge sind weder Zufall noch Pech."

Noch weniger davon wird er sich ab sofort auf der European Tour erlauben dürfen, will er auch bestehen. Seinen ersten Auftritt als vollwertiger Tour-Spieler hat er Ende Jänner beim Dubai Desert Classic. Den Auslandseinsatz bestreitet Schwab als Rekrut, ab Anfang Jänner 2018 muss er seine Grundausbildung absolvieren, hofft aber auf Flexibilität, da er anschließend ohnehin Sportsoldat wird.

Wegweiser

Gegenwärtig ermittelt die European-Tour-Elite ihren Jahresbesten in Dubai. Bei der World Tour Championship der besten sechzig spitzt sich das englische Duell um den Gesamtsieg weiter zu: Justin Rose liegt vor den letzten beiden Runden nur noch zwei Schläge vor Tommy Fleetwood.

Bernd Wiesberger büßte gestern mit vier Schlägen über Par zwanzig Plätze ein und ist 52. Matthias Schwab bezeichnet den Burgenländer dennoch als "Wegweiser. Er ist enorm angesehen und gehört zu den Stars der Tour."

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