Manege frei: Der Tiger zeigt seine Krallen

Condoleezza Rice gegen Lindsey Vonn: So lautet das Duell um die Rolle der wichtigsten Frau beim Masters, das am Donnerstag in Augusta beginnt. Ski-Star Vonn, die Neue an der Seite von Tiger Woods, wurde beim wichtigsten Golf-Turnier des Jahres noch nicht gesichtet. Rice schon. Eine Tatsache, die bereits einer Sensation gleicht.

Die Ex-Außenministerin der USA sowie die Unternehmerin Darla Moore wurden diese Woche Mitglieder des Augusta National. Sie sind die ersten Frauen, die in den elitären wie umstrittenen Golf-Club aufgenommen wurden.

„Es wurde auch Zeit“, sagt Tiger Woods bei seiner Medienrunde vor Hunderten Journalisten. 34 Minuten, und damit gut doppelt so lange wie bei allen anderen Startern dauert diese Show, seine Show. Er scherzt und lächelt, mal antwortet er ausgiebig, mal nur ganz kurz.

Woods im Mittelpunkt

Rice hin, Vonn her – der Mensch, um den sich alles dreht, ist und bleibt Tiger Woods. Seit 1997 ist das so. Damals gewann der heute 37-Jährige sein erstes von bisher 14 Major-Turnieren. Als erster Afroamerikaner schlüpfte er in das Grüne Jacket für den Masters-Sieger.

Augusta ist Anfangs- und Höhepunkt – für die Golf-Saison und für Tiger Woods. Und pünktlich zum ersten Abschlag ist Woods wieder in aller Munde. So war das im Vorjahr, als die Biografie seines Ex-Trainers für Wirbel sorgte. Darin war zu lesen, dass Woods beinahe seine Karriere beendete hätte, um sich der Elitetruppe „Navy SEAL“ anschließen zu können.

Heuer sorgt die neueste Kampagne seines treuen Sponsors „Nike“ für Schlagzeilen. „Gewinnen macht alles andere vergessen“, steht da geschrieben. Woods, dessen außereheliche Affären wochenlang die Nachrichtenseiten dominiert hatten, hat diesen Satz selbst immer wieder gesagt.

Gewinnen. Darum geht es für ihn auch ab heute, wenn die Jagd auf die 18 Major-Titel von Jack Nicklaus weitergeht. Woods ist in bestechender Form, er gewann drei seiner letzten fünf Turniere und kehrte nach 125 Wochen wieder auf Platz eins der Weltrangliste zurück. „Tiger ist nur zu schlagen, wenn er krank wird.“ Dieser Satz stammt von niemand Geringerem als von Bubba Watson, dem Titelverteidiger.

Das Masters in Augusta (Georgia/USA) ist das einzige der vier Major-Turniere, das seit 1934 immer auf derselben Anlage veranstaltet wird. Rekord-gewinner ist Jack Nicklaus (6), gefolgt von Arnold Palmer und Tiger Woods (jeweils 4 Siege).

Der Augusta National ist einer der exklusivsten und konservativsten Golf-Clubs. Die Mitgliedschaft erfolgt nur durch Einladung. 1990 wurde der erste Afroamerikaner aufgenommen, davor waren sie nur – dafür aber ausschließlich – als Caddy zugelassen.