Die Internetseite DefensaCentral bezeichnet sich als die Stimme des "Madridismo", die Stimme der Real-Madrid-Anhänger. Sie schrieb nach der 0:4-Heimniederlage von Real gegen Barcelona: "Alaba spielte seine schlechteste Partie der Saison". Es war somit das schlechteste Spiel von ihm im Real-Dress. Oder wie die Tageszeitung Marca schrieb: "Seine schlechteste Partie in Weiß".
Sportchef Peter Schöttel ist sich aber sicher, dass David Alaba mit der Situation klarkommen wird. "Möglicherweise werden ihn die Mitspieler noch ein bisschen häkeln bis morgen, aber dann wird das schon passen für Donnerstag."
Und was zeigt die Leistungsschau der anderen 22 Spieler? Im Zentrum spielte zuletzt gegen Moldau Martin Hinteregger mit Philipp Lienhart. Durch den coronabedingten Ausfall des Freiburgers ist nun der Platz für Aleksandar Dragovic frei. Der ist zwar bei Roter Stern Fixstarter. Allerdings rutschten die Belgrader auf dem internationalen Parkett ordentlich aus gegen Glasgow Rangers. Stefan Posch kassierte mit Hoffenheim eine 0:3-Pleite bei der Hertha. Die Berliner machten alle drei Tore nach Freistößen. Kevin Danso sollte als Lienhart-Ersatz mit einem Erfolgserlebnis nach Wien kommen, er hatte für Lens das 1:0 beim Sieg gegen Clermont erzielt. Aber Danso sagte wegen einer Knöchelverletzung ab. Der Nachnominierte des Nachnominierten ist Maximilian Ullmann. Der Linksverteidiger war im Winter von Rapid nach Venedig übersiedelt, hat bislang in der Serie A aber nur zwei Einsätze machen dürfen.
Starker Rückkehrer Lainer
Auf der rechten Seite war Ende letzten Jahres der verletzte Stefan Lainer von Christopher Trimmel ersetzt worden. Während der Burgenländer ausfällt, ersparte sich Lainer 20 Minuten Arbeit. Denn die Partie in Bochum war beim Stand von 2:0 für Mönchengladbach abgebrochen worden. Auf der linken Seite harrt Andreas Ulmer (im Dauerhoch mit Salzburg) der Dinge, die mit Alaba geschehen.
Auf dem Tormannsektor gibt es nicht viel Neues. Daniel Bachmann (Watford) spielt nicht – und das schon seit geraumer Zeit. Der 27-Jährige bestritt nur elf von 33 möglichen Spielen. Zuletzt stand er am 21. Jänner zwischen den Pfosten von Watford. Heinz Lindner (Basel) und Patrick Pentz (Austria) spielen solide bis sehr gut.
Baumgartner im Hoch
Im Mittelfeld hatte zuletzt Christoph Baumgartner eine konstante Hochform. Doch Hoffenheim landete in Berlin unsanft. Dabei fehlte nicht nur Lienhart, sondern auch Florian Grillitsch – ebenfalls Corona-infiziert. Xaver Schlager hatte ein großartiges Comeback nach seinem Kreuzbandriss, Wolfsburg spielte unentschieden gegen Mönchengladbach. Beim Startelf-Debüt gelang sogar ein Sieg gegen Union Berlin. Und dann folgte eine Niederlage in Freiburg und am Sonntag sogar eine Heimniederlage gegen Leverkusen. Konrad Laimer (Leipzig) kann mit seinem ehemaligen Salzburger Kollegen wieder ein kongeniales Duo bilden. Der laufstarke Laimer ist im Moment bei Leipzig-Trainer Domenico Tedesco gesetzt und erfolgreich. Schon lange keinen Stammplatz hat bei Trainer Oliver Glasner Landsmann Stefan Ilsanker. Der Frankfurter war aber im Team so zuverlässig, dass ihn Teamchef Franco Foda nachnominierte.
Marcel Sabitzer kommt bei den Bayern München noch immer nicht über die Reservistenrolle hinaus. Louis Schaub hingegen stand am Sonntag überraschend in der Startformation des 1. FC Köln, der daheim gegen Dortmund ein 1:1 holte.
Alessandro Schöpf stand bei den letzten vier Niederlagen von Bielefeld in der Startelf, ein Mal fehlt er verletzt. Mittlerweile steht er mit seinem Verein auf einem Abstiegsplatz.
Valentino Lazaro hat es bei Benfica Lissabon unter Trainer Verissimo nicht zum Stammpersonal geschafft. Am Sonntag verbrachte der Österreicher beim 2:1 gegen Estoril einen gemütlichen Abend auf der Bank.
Die Österreicher Marco Grüll (Rapid) und Nicolas Seiwald (Salzburg) können zumindest in der heimischen Liga glänzen.
Bei den Stürmern genießt Marco Arnautovic das absolute Vertrauen seines Trainers Sinisa Mihailovic. Beim letzten Sieg erzielte er beide Tore, dann traf er beim 1:1 gegen Salernitana, danach fehlte er wegen Corona, die letzten beiden Partien spielte er durch – aber Bologna verlor gegen Florenz und am Sonntag gegen Bergamo.
Emotional hoch hinaus ging es zuletzt bei Sasa Kalajdzic, der lange wegen einer Schulterverletzung ausgefallen war. Der Zwei-Meter-Mann kam mit Stuttgart in den letzten drei Spielen zu späten Glücksgefühlen. Kalajdzic traf beim 3:2 gegen Mönchengladbach, beim 1:1 gegen Union Berlin. Beim 3:2 gegen Augsburg hingegen scheiterte er zwei Mal an Tormann Gikiewicz.
Bei den Augsburgern hat sich im Jahr 2022 Michael Gregoritsch einen Stammplatz erarbeitet – mit fünf Toren. Die allerdings nur zu vier Punkten reichten.
Positive Überraschung
Recht überraschend war die nachträgliche Berufung von Andreas Weimann, auch wenn die Zahlen und der Arbeitsplatz für den Wiener sprechen. Der 30-Jährige spielt schon seit 2007 auf der Insel. 18 Tore hat er für Bristol City in der Championship, Englands zweiter Liga, bereits erzielt. Neun weitere hat er vorbereitet, was ihn zum drittbesten Scorer der Liga macht. In bisher 39 Runden spielte der Österreicher 38 Mal durch. Nur am 5. Februar durfte er vorzeitig unter die Dusche. Weimann kommt in dieser Saison auf 3.799 Spielminuten.
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