Schrott befindet sich vor WM auf Formsuche

Neuer Anlauf: Beate Schrott kam bei den Spielen in London ins Finale.
"Die Form ist nicht so, wie ich es mir erhofft habe", sagt Österreichs beste Hürdensprinterin.

Eigentlich sollte alles wunderbar sein. Nie zuvor hatte Beate Schrott so viel Zeit gehabt, um sich auf die Saison vorzubereiten. Fünf Wochen Trainingslager waren sich diesmal für Österreichs beste Hürdensprinterin ausgegangen, nachdem die Doppelbelastung mit Medizinstudium und Spitzensport im Herbst ein Ende hatte. Nur noch die Diplomarbeit gilt es jetzt zu vollenden.

Und auch die Oberschenkelverletzung, die Schrott sieben Monate lang außer Gefecht gesetzt hatte, scheint endlich Geschichte zu sein. Aber dennoch hat man die 25-jährige Niederösterreicherin schon euphorischer gesehen als am Dienstag, einen Tag vor der Abreise zur Hallen-WM im polnischen Sopot (7. bis 9. März). "Die Form ist nicht so, wie ich es mir erhofft habe", sagt Schrott. Sie wirkt dabei zwar nachdenklich, aber nicht wirklich besorgt. "Ich weiß, vom Körperlichen her kann ich schnell laufen", sagt die Olympia-Achte von London.

Ihrem österreichischen Rekord von 7,96 Sekunden über die 60-Meter-Distanz (Februar 2013) läuft Schrott derzeit aber hinterher. Die Hürde von 8,20 Sekunden will seit dem Comeback im Jänner einfach nicht fallen. Beim Indoor-Meeting in Berlin am Wochenende wurde sie Sechste (8,25 Sekunden). "Ich stecke irgendwie fest und fühle mich müde", sagt Schrott. Für die WM in Polen war sie aufgrund ihrer Leistungen im Vorjahr aber sowieso qualifiziert.

Ursachen & Forschung

Die Ursachen für die Leistungsstagnation sind für Österreichs Aufsteigerin des Jahres 2012 nicht so einfach zu beschreiben. Ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren sei es. Auch die Verletzung spielt noch immer eine Rolle. "Der Muskel verhärtet sich. Ich muss erst lernen, dass ich trotzdem darauf vertrauen kann, dass er hält", sagt Schrott. Die intensive, wenn auch produktive, Vorbereitung sei zudem kräfteraubend gewesen. "Aber in der Freiluftsaison wird sich das lohnen", ist sich die Hürdensprinterin sicher, die damit auch gleich ihr großes Saisonziel verrät: Die Freiluft-EM in Zürich im August.

Zuvor gilt es aber noch, sich mit der Weltspitze in Polen zu messen. Am Freitag finden in Sopot die Vorläufe statt, am Samstag stehen Halbfinale und Finale auf dem Programm. "Jede Runde, die ich überstehe, ist ein Erfolg", zeigt sich Schrott realistisch. Ein Erfolg war für die Medizinstudentin auch die Absolvierung der letzten Prüfungen. Wenn auch nicht nur eine Erleichterung. "Irgendwas fehlt schon ohne die Vorlesungen", sagt Schrott, die über eine Osteopathie- oder Sportarzt-Ausbildung nachdenkt.

Vielleicht klappt es mit einer neuen Doppelbelastung dann ja auch wieder mit den alten Höchstleistungen.

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