Golf-Star Rory McIlroy warnt vor dem Lockruf saudischen Geldes

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Der Nordire übte Kritik an der neuen Turnierserie. Auch Tiger Woods soll ein neunstelliges Angebot ausgeschlagen haben.

Tradition geht vor Geld, zumindest wenn es nach Nordirlands Golf-Star Rory McIlroy geht. Am Freitag beginnt in London die LIV Golf Invitational Series aus Saudi-Arabien, und der 33-Jährige kritisiert seine Kollegen, die – wie auch der Burgenländer Bernd Wiesberger – um 25 Millionen Dollar (23,28 Mio. Euro) spielen.

Laut Medienberichten soll der sechsfache Major-Gewinner Phil Mickelson ein LIV-Antrittsgeld von 200 Millionen Dollar (186,24 Mio. Euro) erhalten haben, sein US-Landsmann Dustin Johnson 125 Millionen Dollar (116,40 Mio. Euro). „Es ist offensichtlich, dass Geld bei vielen Dingen ein entscheidender Faktor ist. Aber nicht jede im Leben auf Geld basierende Entscheidung geht in die richtige Richtung“, sagte der frühere Weltranglistenerste McIlroy, der beim PGA-Turnier in Toronto abschlägt.

Woods schlug Angebot aus

Der vierfache Major-Gewinner hat in seiner Karriere rund 63 Millionen Dollar an Preisgeldern verdient, er spitzt auf das Masters in Augusta: „Deinen Namen in den Siegerlisten solcher Turniere zu haben, so etwas kann dir Geld nicht geben.“

Ähnlich denkt wohl auch US-Superstar Tiger Woods, der laut einer Aussage von LIV-Geschäftsführer Greg Norman gegenüber der Washington Post ein sogar neunstelliges Angebot zum Wechsel auf die neue Tour ausgeschlagen haben soll.

Wohl zu Recht: Am Donnerstagnachmittag erklärte die PGA, dass Spieler, die ohne Freigabe an der LIV Series teilnehmen, suspendiert werden. Laut einem Schreiben von PGA-Tour-Chef Jay Monahan wird ihnen die Teilnahme an der Golf-Profi-Tour in Amerika trotz eigentlicher Spielberechtigung, Sponsor-Einladung und ähnliches verwehrt werden. 

Weitere Reaktionen

Die Entscheidung löste eine schnelle Reaktion vonseiten der neuen Konkurrenz aus. „Die heutige Ankündigung der PGA Tour ist rachsüchtig und vertieft die Kluft zwischen der Tour und ihren Mitgliedern“, teilte LIV Golf in einer Erklärung mit. Es sei beunruhigend, dass die PGA-Tour Golfern am Spielen hindere. „Dies ist sicherlich nicht das letzte Wort zu diesem Thema“, hieß es auf dem Instagram-Account der neuen Serie. Die Ära der Free Agency, der freien Wahl der Spieler, habe begonnen.

Vor der Entscheidung der PGA Tour, die nicht die vier Golf-Majors veranstaltet, hatte der US-Golfverband USGA erklärt, LIV-Golfer könnten kommende Woche bei den US Open spielen, wenn sie eine Teilnahmeberechtigung hätten. Wiesberger droht nun genauso wie US-Star Phil Mickelson ein zumindest vorläufiger Abschied von den PGA-Turnieren.

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