Knowle und die Krise

Knowle und die Krise
Der 37-jährige Vorarlberger trennt sich nach der Erstrunden-Niederlage in Kitzbühel von seinem Doppelpartner.

Mit Thomas Muster kann man Julian Knowle wirklich nicht vergleichen. Aber zwei Dinge verbinden die österreichischen Tennis-Asse: Beide schlugen beim Bet-at-home-Cup in Kitzbühel auf - und beide haben ihre besten Tage hinter sich. Der Unterschied: Thomas Muster, der heute vor 25 Jahren in Hilversum sein erstes ATP-Turnier gewann, wird wohl nicht mehr nach vorne kommen.

Doppel-Ass Julian Knowle hat das schon vor, obwohl es für den US-Open-Champion von 2007 immer schwieriger wird. Jahrelang war Knowle Österreichs Nummer eins im Doppel, jetzt ist er hinter Oliver Marach, Jürgen Melzer und Alexander Peya die Nummer vier. Im März stand der 37-Jährige erstmals seit 1999 nicht im Daviscup-Kader, und er wird auch im September in Antwerpen gegen Belgien nicht dabei sein. Dazu kamen ein Leistenbruch und die falsche Wahl bei den Partnern. In Kitzbühel wurde mit dem Slowaken Zelenay gegen die US-deutsche Paarung Cerretani/ Marx in Runde eins 6:7, 4:6 verloren. Nach vier Turnieren ging damit auch dieses Duo in die Brüche. "Ich muss das Gefühl haben, dass mich mein Partner rausholen kann, wenn ich einmal schlecht spiel'. Das war nicht der Fall", sagt Knowle.

Die mühevolle Punktejagd geht damit bei einem Challenger weiter, sein Partner wird dabei der Italiener Bracciali sein. In New York schlägt er wieder mit dem Südafrikaner Anderson auf, mit dem er in Wimbledon das Achtelfinale erreicht hat. Eine Dauerbeziehung auf dem Tennisplatz führt Knowle nicht: "Als Nummer 72 der Welt findest du kaum Partner. Deshalb muss ich nach vorne kommen."

Ans Aufhören dachte Knowle, der vor Kurzem Vater einer Tochter wurde, noch nicht. "Warum soll ich nicht wieder zumindest in die Top 20 zurückkehren?" Nachsatz: "Wenn ich 2012 noch Challenger spielen muss, muss ich mir allerdings die Sinnfrage stellen."

Ein Ziel ist Olympia, schließlich wird 2012 in London auf dem Rasen von Wimbledon gespielt. "Natürlich will ich dorthin. Aber der Verband informiert dich kaum und lässt dich in der Luft hängen."

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