Doppler/Horst im Achtelfinale ausgeschieden

Clemens Dopplers Einsatz blieb unbelohnt.
Doppler/Horst scheiden in Klagenfurt aus, bleiben aber auf Olympia-Kurs.

Da saßen sie also, zwischen der Blumen-Dekoration auf dem kleinen Vorsprung vor der Sponsorenwand. Der eine schüttelte verärgert den Kopf, der andere konnte schon wieder lachen. Österreichs Beachvolleyballer Clemens Doppler und Alexander Horst hatten sich soeben im Achtelfinale vom Grand Slam in Klagenfurt verabschieden müssen (0:2). Zu souverän war die Nummer drei des Turniers, Alison/Bruno (Bra).

„Die liegen uns einfach nicht“, sagte Doppler, der sich vorgenommen hatte, im Service mehr zu riskieren. Die Rechnung ging nicht auf, einige Male landete der Ball auf der falschen Seite der Linie. Vor allem der 2,03 Meter große Block-Riese Alison machte den Österreichern immer wieder zu schaffen.
Trotz Niederlage wollte sich Alexander Horst aber auf das Positive der vergangenen Tage besinnen: „Mit Ricardo habe ich eines meiner Idole geschlagen“, sagte der Wiener (31) über den brasilianischen Gegner im letzten Gruppenspiel am Freitag. „Ich kann es immer nur betonen, mit der Vorbereitung nach Clemens’ Verletzung (Anm.: dritter Kreuzbandriss) ist das eine Sensation, dass wir so weit gekommen sind.“

Doppler/Horst im Achtelfinale ausgeschieden
APA19634686_01082014 - KLAGENFURT - ÖSTERREICH: Übersicht des Center Court am Freitag, 01. August 2014, beim Beach- Volleyball Grand Slam in Klagenfurt. FOTO: APA/EXPA/GERT STEINTHALER

Ziel: Copacabana

Und der Erfolgsweg der EM-Dritten von Cagliari soll noch weiterführen. Möglichst bis an die Copacabana, wo in zwei Jahren das olympische Beachvolleyball-Turnier stattfindet. Für Clemens Doppler und Alexander Horst wäre es jeweils die dritte Olympia-Teilnahme, die zweite gemeinsame. Keine Selbstverständlichkeit als Österreicher in einer Ballsportart. „Da haben wir genau eine Sportart, in der wir Brasilien schlagen können“, sagt Peter Kleinmann, Österreichs Volleyball-Präsident, provokant – und muss grinsen.

Die Leistungen, die er in Klagenfurt gesehen hat, stimmen ihn in Hinblick auf Olympia positiv: „Wir haben bei Damen und Herren die Chance, Medaillen zu machen. Vor allem diese beiden.“ Sprach’s und deutete Richtung Center Court, wo sich gerade Doppler/Horst von ihren lautstarken Fans verabschiedeten. Später sollten dort noch Larissa/Talita (Bra) den Damen-Titel holen.

Status: Neuanfang

Auch Stefanie Schwaiger gehört zu den erfolgversprechenden Sportlern, die über das Projekt Rio speziell gefördert werden. Nach dem Rücktritt ihrer Schwester Doris fängt sie mit Lisa Chukwuma gerade wieder von vorne an. In Klagenfurt reichte es beim zweiten gemeinsamen Turnier immerhin schon für einen Satzgewinn. „Die bisherige Steigerung stimmt mich positiv“, sagt Schwaiger. Das Ziel ist auch für sie die Copacabana. Präsident Kleinmann ist vom neuen Duo überzeugt: „Da werden noch alle überrascht sein. Auch die haben Medaillenchancen.“

Viel wurde darüber gemunkelt vor dem Grand Slam in Klagenfurt: über die geplante eigene Beachvolleyball-Serie von Turnier-Veranstalter Hannes Jagerhofer nach dem Vorbild des Turniers am Wörthersee. Der Mann hinter dem Erfolgsevent hielt sich dieser Tage mit Kommentaren zu seinem Projekt aber eher zurück. Der Plan habe zwar bereits konkrete Formen angenommen, die Details seien aber noch nicht geklärt, sagte Jagerhofer, der potenzielle Interessenten aus den USA in Klagenfurt als Gäste begrüßte.

Bestehende Veranstalter der World-Tour-Serie sollen ohnehin nicht unter den neuen Partnern sein, sondern durchwegs neue Destinationen in Nordamerika, Brasilien und Europa. „Wir würden nie in das Territorium eindringen, das jemand über Jahre aufgebaut hat. Das ist nicht unser Stil.“ Eine Entscheidung darüber, ob die neue Serie vom Weltverband FIVB bestätigt wird, erwartet Jagerhofer in den kommenden zwei Wochen. Fest steht bereits, dass sich 2015 wieder die Europa-Elite im Strandbad messen wird: Wie im Vorjahr findet die EM in Kärnten statt.

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