Johannes Strolz: Auf den goldenen Spuren des Vaters
Die alpine Kombination war schon vor dem Abfahrtslauf im olympischen Programm (1936), ist aber nach der zweiten Auflage 1948 wieder hinaus geflogen ist und wurde bei den Olympischen Winterspielen 1988 wieder aufgenommen. Sie war Rampenlichtgeber für Nobodys wie Josef Polig (1992) oder Sandro Viletta (2014), gilt aber auch als olympischer Trostpreis für Stars wie Kjetil Andre Aamodt, Bode Miller oder auch Marcel Hirscher, der 2018 in der alpinen Kombination sein erstes Olympia-Gold gewonnen hatte.
Hubert Strolz verbinden viele österreichische Ski-Fans mit zahlreichen zweiten Plätzen und mit seinem Olympiasieg 1988 in der Kombination von Calgary. In Peking wandelt nun Sohn Johannes auf den Spuren des Vaters und versucht sich am Donnerstag ebenfalls in der Kombination.
Neue Disziplin
Mit der Disziplin von damals hätte der Bewerb heute nichts mehr zu tun, erklärt Johannes Strolz. 1988 wurde die Kombination noch an zwei Tagen ausgetragen, mit einer Abfahrt und zwei Slalomläufen. "Die Disziplin vom Papa gibt es in dieser Form ja schon länger nicht mehr", sagt Johannes Strolz, auf den nun am Donnerstag ein Abfahrtslauf sowie ein Slalomdurchgang warten.
Die Welt kennt den 29-Jährigen aus Warth als Slalomspezialisten, der vor einem Monat mit dem Sensationssieg in Adelboden für Furore gesorgt hatte. Tatsächlich steckt in diesem Johannes Strolz ein Allrounder, den sein Teamkollege, der amtierende Kombinations-Weltmeister Marco Schwarz, sogar in den Rang eines Geheimfavoriten gehoben hat. "Ihn habe ich auf der Liste."
Tatsächlich war Johannes Strolz in seiner Jugend gerne rasanter unterwegs und gewann bei der Junioren-WM Bronze im Super-G. Als es später im Slalom nicht laufen wollte, kam dem Vorarlberger in den Sinn, sich neu zu orientieren. "Ich habe überlegt, ob ich mich Richtung Speed orientieren soll. Das Potenzial war immer da."
Neue Hoffnung
Diese Fähigkeiten stellte Johannes Strolz auch in den beiden Trainingsläufen auf der Olympia-Abfahrt unter Beweis. Im zweiten Training war er nur eine Sekunde langsamer als der Schnellste.
Der 29-Jährige hat jedenfalls bereits Witterung zu den Medaillenrängen aufgenommen. Klarerweise sind die Favoriten andere, der Franzose Alexis Pinturault oder die beiden Schweizer Loic Meillard und Luca Aerni. "Aber auch ich will ein Wörtchen um die Medaillen mitreden", sagt Johannes Strolz.
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