Jay Vine gewinnt seine zweite Etappe bei der 77. Vuelta

Remco Evenepoel bleibt in aller Munde: Am Samstag durfte der erst 22 Jahre alte Belgier als erster der verbliebenen 171 Fahrer den zweiten Tag in Folge das Rote Trikot des Gesamtführenden der 77. Spanien-Rundfahrt ausführen, und er tat dies als Bestandteil des Hauptfeldes, das auf den 153,4 Kilometern zwischen La Pola Llaviana/Pola de Laviana und dem Colláu Fancuaya unterwegs war.

Schon im ersten von insgesamt sechs Anstiegen hatte sich eine zehnköpfige Ausreißergruppe gebildet, die mit rund vier Minuten Vorsprung fahren durfte – und mit Thibaut  Pinot, Sébastien  Reichenbach und Bruno Armirail gleich drei Fahrer von Groupama-FDJ umfasste. Im Hauptfeld leistete derweil Evenepoels Team Quick-Step Alpha Vinyl die Tempoarbeit.
In der Anfahrt zum Finale setzte sich dann das Team Movistar an die Spitze des Feldes mit den Favoriten, der Abstand auf die noch achtköpfige Spitzengruppe lag freilich immer noch bei 3:30 Minuten, als es auf die zehn Kilometer mit bis zu 19 Prozent Steigung ging.

Die Aufholjagd

Als der zweifache Straßen-Weltmeister Julian Alaphilippe seine Tempoarbeit für Evenepoel erledigt hatte, war der Abstand bereits um ein Drittel geschmolzen. Sechs Kilometer vor dem Ende brach die Spitze auseinander, nur einer kurbelte federleicht den Berg hinauf: der Australier Jay Vine von Alpecin-Deceuninck, der bereits am Donnerstag als Etappensieger gefeiert worden war und nun abermals eine Bergankunft für sich entscheiden konnte.

Weil er auch alle Bergwertungen des Tages abräumte, darf er am Sonntag als Führender der einschlägigen Wertung das Punktetrikot tragen, mit 40 Zählern hat der 26-Jährige von der australischen Ostküste bereits einen Respektabstand auf den ersten Verfolger Marc Soler (16), der Zweiter wurde – mit 43 Sekunden Rückstand.

Evenepoel unangefochten

Mit Enric Mas (ESP/Movistar) und dem dreifachen Vuelta-Titelverteidiger Primoz Roglic (SLO/Jumbo-Visma) am Hinterrad stampfte Remco Evenepoel dem Ziel entgegen, einen versuchten Mas-Sprint vor der Ziellinie konterte der Mann in Rot in aller Ruhe, das ergab den fünften Tagesrang mit 1:20 Minuten Rückstand auf Vine.

Hoch hinaus geht es auch am Sonntag wieder: Das Finale der 171,4 Kilometer von Villaviciosa nach Les Praeres.Nava besteht aus einem 3,9 Kilometer kurzen Anstieg, auf dem allerdings 751 Meter Höhendifferenz überwunden werden. Die Maximalsteigung geben die Veranstalter mit 24 Prozent an. Verdienter Lohn ist der Ruhetag am Montag.