Ironman auf Hawaii: Die Kosten explodieren für die Athleten

Ironman auf Hawaii: Die Kosten explodieren für die Athleten
Triathlon-Profis und -Amateure klagen vor der WM (ab 6. Oktober) über Wucher-Preise.

„Es war schon davor ein Sport eher für Privilegierte, und die Hawaii-Teilnahme können sich eigentlich nur noch sehr privilegierte Athleten leisten.“ Das sagt der Deutsche Sebastian Kienle, Ironman-Weltmeister von 2014.

Die Teilnahme in Hawaii wird für die meisten Teilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes ein teurer Spaß. Selbst die Profis stehen finanziell extrem unter Druck. „Gerade viele Profis verdienen mit ihrem Sport nicht soviel Geld, dass das aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht Sinn machen würde, hier in Hawaii zu starten“, so Kienle weiter.

Ironman auf Hawaii: Die Kosten explodieren für die Athleten

„Man sollte schon unter die ersten Zehn kommen, um die Kosten zu decken“, betont er mit Blick auf die in diesem Jahr noch mal deutlich gestiegenen Ausgaben. Die Flüge sind teurer geworden, vor allem aber sind die Unterbringungskosten in die Höhe geschossen. Die Inflation ist ein Grund, es gibt aber mehrere.

Hinzu kommt beispielsweise, dass sich die Zahl der qualifizierten Triathletinnen und Triathleten erhöht hat, was an den Absagen der WM-Rennen auf Hawaii 2020 und 2021 liegt. Erstmals wird es daher zwei Rennen - am 6. Oktober unter anderem mit den Profi-Frauen und am 8. Oktober mit den Profi-Männern - geben. Die Nachfrage ist also noch mal gestiegen, und das bei einem Angebot auf begrenzten Raum auf einer Insel.

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Österreicher, die in der Amateur-Klasse teilnehmen, rechnen vor, dass der Trip mindestens 10.000 Euro kosten wird. Ein Frühstück gibt es derzeit auf der Insel nicht unter 25 Dollar beispielsweise.

Der Veranstalter Ironman hat bei den deutlich gestiegenen Kosten für den Trip zur Weltmeisterschaft auf Hawaii in diesem Jahr auf die allgemeinen Entwicklungen verwiesen.

„Wir suchen natürlich immer nach Bereichen, in denen wir das Gesamterlebnis für die Athleten verbessern können, und werden dies auch weiterhin in den Bereichen tun, die wir beeinflussen können“, versicherte die weltweit operierende Marke, die im Jahr 2020 von amerikanischen Investoren der chinesischen Wanda-Gruppe abgekauft worden war.

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