Infrastruktur-Milliarde muss her: Sport Austria macht Druck auf die Regierung

Hans Niessl legte Analysen vor
Präsident Niessl: "Eine Milliarde klingt viel, ist es aber im Europa-Vergleich nicht". Ein neues Nationalstadion ist dabei nicht inkludiert.

Sport Austria hat die Bundesregierung angehalten, in Österreichs Sportstätten zu investieren. In der nächsten Legislaturperiode soll nicht weniger als eine Milliarde Euro in den Ausbau der Sport-Infrastruktur gesteckt werden - die Errichtung eines neuen Nationalstadions nicht inbegriffen. "Eine Milliarde klingt viel, ist es aber im Europa-Vergleich nicht", meinte Sport Austria-Präsident Hans Niessl.

Sport Austria legte eine Analyse vor, wonach Österreich jährlich 0,3 Prozent des BIP in die Sportstätteninfrastruktur investiert. Unter 30 in der EU und der EFTA untersuchten Ländern nehme Rot-Weiß-Rot dahingehend nur den 22. Platz ein. Mit besagter Milliarde - aufgeteilt auf fünf Jahre - würde sich Österreich im Ranking immerhin auf Rang 16 verbessern.

Befragungen hätten ergeben, dass die Österreicherinnen und Österreicher knapp ein Viertel mehr Bewegungsstunden pro Jahr benötigen, als die 15.000 Sportvereine anbieten können. 180 Tage im Jahr seien auch die Sportmöglichkeiten an Schulen nicht zugänglich, wie der Ökonom Christian Helmenstein (SportsEconAustria) anmerkte. Eine Erhöhung der sportlichen Aktivitäten von zehn Prozent brächten Einsparungen im Gesundheitssystem von 98,1 Millionen Euro jährlich.

Sport spart im Gesundheitswesen

Niessl meinte zum fehlenden Angebot: "Das ist schlecht für den Spitzensport, den Breitensport und den Gesundheitsminister, weil dadurch die Krankheitskosten steigen." Sportstätten seien sowohl die Grundlage für den Spitzen- wie auch Breitensport. "Die Sportstättenmilliarde ist für das nächste Regierungsprogramm ein absolutes Muss."

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