31:34 gegen Deutschland: Österreichs Olympia-Traum ist geplatzt

Österreich - Deutschland
Österreichs Handballer verlieren das Entscheidungsspiel gegen den deutschen Favoriten knapp und fahren somit nicht zu Olympia nach Paris.

Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris finden ohne Österreichs Handballteam satt. Nichts wurde es mit dem Vorhaben, die Deutschen in Deutschland ins Tal der Tränen zu stürzen. Der große Favorit und EM-Vierte hielt dem Druck stand und siegte vor 10.000 Fans in Hannover mit 34:31.

Was bleibt ist nach der starken EM im Jänner die Bestätigung, dass man im Lager des ÖHB den Anschluss an die Weltspitze geschafft hat. Denn die Leistung der Mannschaft von Ales Pajovic machte erneut Lust auf mehr.

Noch im Jänner war Constantin Möstl beim 22:22 gegen die Deutschen bei der EM in Köln zum Mann des Spiels für die Österreicher geworden. Mit 17 gehaltenen Schüssen hatte der 23-Jährige den Deutschen den Nerv gezogen.  Eine Glanzleistung, die der Wiener am Sonntag allerdings nicht zu wiederholen vermochte. Dabei hatte der wuchtige Start der Österreicher durchaus an die EM-Partie erinnert. Nach zwei tollen Ballgewinnen in der Deckung gingen die Österreicher mit 2:0 in Führung. Allein: Die Gastgeber ließen sich von diesem – aus ihrer Sicht – schlechten Start nicht beeindrucken und hatten in Folge ihr Visier besser eingestellt. Zum Leidwesen von Möstl, der diesmal nicht zu seinem Rhythmus fand. 

Die Deutschen verteidigten stark und drehten die Partie noch in den Anfangsminuten, Möstl konnte mit keiner einzigen Parade Selbstvertrauen tanken. Nach gut 21 Minuten und immer noch keinem gehaltenen Schuss machte der Keeper in einem Time-Out Platz für einen Debütanten: Leon Bergmann, 19 Jahre jung und erstmals im A-Team dabei, kam ins Spiel und hielt prompt den einen oder anderen deutschen Schuss. Die Österreicher konnten noch vor der Pause einen Fünf-Tore-Rückstand verkürzen und gingen mit einem 15:18 in die Pause.

„Minus drei ist gar nichts, die Möglichkeit ist immer noch da, wir brauchen nur einen guten Start“, gab Österreichs Routinier Robert Weber in der Pause die Marschroute vor.

Bozovic brachte Österreich wieder heran

Janko Bozovic dürfte ihm dabei gut zugehört haben. Österreichs Kuwait-Legionär war mit drei Treffern gleich nach Wiederbeginn hellwach. Noch vermochte Rot-weiß-rot den Rückstand aber nicht weiter zu verringern. Im Gegenteil: Eine zweiminütige Überzahl ließen die Österreicher ebenso ungenützt wie einen Siebenmeter. Frimmel scheiterte an Weltklasse-Goalie Wolff. Die Präzision im Angriff ließ nach, die Deutschen blieben eiskalt. Nach 40 Minuten zogen die Gastgeber erstmals sogar mit einem Sechs-Tore-Vorsprung davon.

Lukas Hutecek

Lukas Hutecek ist enttäuscht

Bei den Österreichern kehrte in Folge Constantin Möstl ins Tor zurück, nachdem Bergmann mit 37 Prozent gehaltener Schüsse eine Klasse-Darbietung geboten hatte. Möstl konnte nun daran anschließen und startete mit einer starken Parade in seinen zweiten Auftritt in dieser Partie. Die Österreicher ließen nicht locker. Schon gar nicht Bozovic, der traf und traf und großen Anteil daran hatte, dass der Rückstand wieder auf zwei Tore verkürzt wurde, nachdem Möstl auch noch einen Siebenmeter halten konnte und den Österreichern die Chance gab, zwei Minuten vor dem Ende auf minus eins zu verkürzen. Es blieb nach einem Ballverlust gegen die immer noch starke deutsche Deckung allerdings bei der Chance. Die Deutschen blieben cool und ließen sich das Olympia-Ticket nicht mehr aus der Hand reißen. Durch einen 34:31-Sieg, der am Ende auch verdient war.

 „Das tut weh, aber ich mache mir keien Sorgen für die Zukunft, ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte Teamchef Ales Pajovic. Und Mykola Bilyk ergänzte: „Ich bin sehr optmistisch, dass wir die Entwicklungsschritte machen können und uns diesen Olympia-Traum irgendwann erfüllen.“

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