Um ihre Zusage haben die Verantwortlichen der UCLA dennoch gebuhlt. Weil Emma Spitz zu den großen Talenten der Golfwelt gehört, und erfolgreiche Sportprogramme im Universitätssystem der USA nationale Aufmerksamkeit und damit bares Geld garantieren.
Emma Spitz ist auf der Sonnenseite angekommen, und das war durchaus ein Argument für den Weg nach Kalifornien. „Es waren zwei Universitäten in der engeren Auswahl“, gesteht die aktuell 22. der Amateurweltrangliste. Ein Mitgrund sei auch das Klima in Kalifornien gewesen. „Seit meinem Umzug vorigen Sommer gab es nicht einen Tag, an dem ich nicht trainieren konnte.“
Das Hauptargument fand sich allerdings in den Ergebnislisten im Damen-Golfsport. „Die meisten Spielerinnen, die es zuletzt auf die PGA-Tour geschafft haben, sind von der UCLA gekommen.“
Ihr Ziel ist klar: Profigolferin – und zwar in den Vereinigten Staaten, wo die Preisgelder das Zehn- bis Zwanzigfache von jenen in Europa ausmachen. Doch auch die Organisation der Touren machten Spitz das Auswandern leicht: „So wie die Damen-Tour in Europa aufgezogen ist, hat mich das nicht überzeugt“, betont die Dritte der Olympischen Jugendspiele 2018.
Es war ihr Jahr, nachdem Spitz auch die 90. Auflage der traditionsreichen British Amateur Championship für sich entscheiden konnte. Mit dem Sieg in Nordirland war nicht nur Prestige verbunden (Preisgeld gibt’s für Amateure ja keines), sondern auch eine historische Einladung.
Als eine von 72 Golferinnen war Emma Spitz dabei, als der legendäre Augusta National Golf Club seine Anlage erstmals für einen Frauenbewerb öffnete. Auch bei der zweiten Auflage im April wird Spitz an der Magnolia Lane abschlagen.
„Es war sehr stressig, es gab viele Termine bei der Premiere. Ich hoffe, dass ich es heuer mehr genießen kann“, sagt die Niederösterreicherin, die familiär in Sachen Golf nicht vorbelastet ist. „Ich hab’ so ziemlich alles ausprobiert – Eishockey, Fußball, Skifahren. Golf galt für meine Eltern dagegen nie als Sport“, gesteht Spitz. Mittlerweile spielt die gesamte Familie.
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