Giro d'Italia: Nairo Quintana holt sich die Führung

Die Welt ist Rosa-rot: Quintana führt beim Giro
Der Kolumbianer erobert am Freitag auf der drittletzten Etappe der 100. Auflage das Rosa Trikot. An der Nebenfront trumpfen Österreicher auf.

Das Finale des Giro d'Italia verspricht enorme Spannung. Der Kolumbianer Nairo Quintana eroberte am Freitag auf der drittletzten Etappe der 100. Auflage das Rosa Trikot, er übernahm vom Niederländer Tom Dumoulin mit 38 Sekunden Vorsprung die Gesamtführung. Den Tagessieg auf dem 19. Abschnitt von Innichen zur letzten Bergankunft in Piancavallo (191 km) sicherte sich der Spanier Mikel Landa.

Dumoulin verbrauchte schon früh viel Energie, als er mit seinem Sunweb-Team mit dem Steirer Georg Preidler den verlorenen Anschluss an seine Rivalen wiederherstellen musste. Im 15,4 Kilometer langen Schlussanstieg (maximal 14 Prozent) fiel der 26-Jährige etwa zur Hälfte hinter die Gruppe mit Quintana und Vorjahressieger Vincenzo Nibali zurück. „Ich habe versucht, den Zeitverlust in Grenzen zu halten, zum Glück war mein Team sehr stark, sonst wäre es noch schlimmer geworden“, sagte Dumoulin.

Patrick Konrad erwies sich einmal mehr als bestplatzierter Kletterer des Österreicher-Quintetts. Der Niederösterreicher hielt sich bis sechs Kilometer vor dem Ziel in der Gruppe der Topfavoriten und musste dann abreißen lassen. Nach dem 28. Platz (+10:41 Min.) verbesserte sich der Bora-Profi um eine Position auf den 18. Gesamtrang (+32:39).

Sieg für Brändle

Auf diesen Erfolg hat Matthias Brändle lange hingearbeitet. Der Vorarlberger Radprofi gewann am Freitag am dritten Tag der Belgien-Rundfahrt (Europa-Tour/höchste Kategorie) in Beveren ein 13,4-km-Einzelzeitfahren. Damit gelang dem Ex-Stunden-Weltrekordler sein erster Erfolg nach dem heuer erfolgten Wechsel zum Trek-Team. Zuvor hatte sich der 27-Jährige mehrfach mit Ehrenplätzen begnügen müssen.
Brändles Erfolg erhielt angesichts der starken Konkurrenz noch größere Bedeutung. Der ÖRV-Profi setzte sich mit 14 Sekunden Vorsprung auf den dreifachen Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (GER) durch und verbesserte sich auf den dritten Gesamtrang. Er liegt elf Sekunden hinter dem Belgier Wout van Aert und eine Sekunde hinter Martin. „Einen Tony Martin zu schlagen ist supercool, das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Wochen“, sagte der Hohenemser.

Auch Zoidl gewinnt

Einen Triumph des Team Felbermayr Wels hat am Freitag die dritte Etappe der Fleche du Sud in Luxemburg gebracht. Der Oberösterreicher Riccardo Zoidl holte sich nach einer Soloflucht mit über 20 Sekunden Vorsprung den Tagessieg auf dem 128,8 Kilometer langen Abschnitt mit Start und Ziel in Bourscheid. Sein kroatischer Teamkollege Matija Kvasina sicherte sich mit Rang drei die Gesamtführung. Stephan Rabitsch als Träger des roten Bergtrikots und Tagesfünfter komplettierte den Erfolg des Profiradrennstalls aus Wels bei der Rundfahrt in Luxemburg (UCI-Kategorie 2.2). „Das Team hat heute eine tolle Leistung gezeigt. Unsere Taktik ist voll aufgegangen“, lautete der zufriedene Kommentar von Rennsportleiter Andreas Grossek.

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