Giro d'Italia: Dumoulin holt den Gesamtsieg

Mit einem Sieg im abschließenden Zeitfahren feierte Tom Dumoulin seinen ersten Erfolg bei einer großen Tour.

Tom Dumoulin hat seine Stärke im Zeitfahren zum ersten Gesamtsieg in einer der drei großen Radrundfahrten genützt. Nach den harten Bergetappen der dritten Woche nur 53 Sekunden hinter den besten Kletterern, ließ der 26-Jährige als Gesamt-Vierter seinen Rivalen im 29-km-Zeitfahren am Sonntag nach Mailand keine Chance und triumphierte mit 31 Sekunden Vorsprung auf den Kolumbianer Nairo Quintana.

Dumoulin sorgte bei der 100. Auflage für den ersten Erfolg eines Niederländers im Giro. Er hatte mit dem Zeitfahrsieg auf der 10. Etappe das Rosa Trikot übernommen, musste es aber nach dem 19. Abschnitt am Freitag wieder abgeben. In der finalen Prüfung gegen die Uhr vom Autodrom in Monza zum Mailänder Dom spielte der 1,85 m große und 69 kg schwere Athlet als Olympia-Zweiter seine Klasse aus und überholte den Franzosen Thibaut Pinot (Gesamt-Vierter/+1:17 Min.), Vorjahressieger Vincenzo Nibali (Dritter/0:40) und Quintana.

"Ich hatte gute Beine"

"Es ist verrückt, es war so nervenaufreibend. Ich war nervös und wusste, dass ich ruhig bleiben musste. Ich habe es geschafft, ich hatte gute Beine", sagte Dumoulin, dessen Gesamtsieg sich schon bei den Zwischenzeiten abgezeichnet hatte. Dem Kletter-Spezialisten Quintana, der seinen zweiten Sieg nach 2014 verpasste, nahm er 84 Sekunden ab. Der 27-jährige Vuelta-Gewinner von 2016 scheiterte damit schon zu Beginn beim Versuch, heuer das Double aus Giro und Tour de France zu schaffen. Zweiter war er auch schon bei der Tour de France 2013 und 2015 gewesen.

Zuletzt hatte der Kanadier Ryder Hesjedal auf einer Schlussetappe des Giro 2012 das Klassement an der Spitze auf den Kopf gestellt. Er gewann damals 16 Sekunden vor dem zuvor führenden Spanier Joaquim Rodriguez. Dumoulin genügte der zweite Tagesrang hinter seinem Landsmann Jos van Emden zum Premieren-Erfolg in einer dreiwöchigen Radrundfahrt.

Sein gleichaltriger Sunweb-Teamkollege Georg Preidler wurde als bestplatzierter Österreicher Etappen-Siebenter (+0:51) und durfte mit dem Chef über den großen Sieg jubeln. In der Gesamtwertung war der 25-jährige Patrick Konrad als 16. (+35:50) Bester des ÖRV-Quintetts. Für den Höhepunkt aus österreichischer Sicht hatte Lukas Pöstlberger mit dem ersten ÖRV-Sieg im Giro und der Übernahme des Rosa Trikots auf der ersten Etappe gesorgt.

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