Gelb, rot oder blau: So bunt treibt es der Weltsport

Gelb, rot oder blau: So bunt treibt es der Weltsport
100 Jahre gelbes Trikot.Welche Farben im bunten Treiben des Weltsports zu Markenzeichen wurden

Insgesamt 266 Radprofis durften sich seit 1919 ein begehrtes Stück Stoff, mittlerweile Kunststoff, überstreifen. Am häufigsten fuhr Eddy Merckx im markanten gelben Trikot (111 Mal beziehungsweise an 96 Tagen). Eingeführt mit dem simplen Zweck, den Gesamtführenden der Tour de France besser zu erkennen, ist das gelbe Trikot längst zu einem Mythos geworden. Weil die Tour-Zeitung L'Auto – Vorgänger der L'Equipe – in Gelb gedruckt wurde, war die Farbe schnell gefunden.

Eine kleine Farbenlehre im Weltsport.

  • ROT

Schon seit den ersten Tagen der Rennsportgeschichte lackiert der italienische Sportwagenhersteller Ferrari seine Boliden rot. Das war früher die Farbe sämtlicher italienischer Rennwagen, die deutschen Flitzer waren weiß. Auch als sich viele andere Teams Anfang der 1960er-Jahre mit den Farben der Sponsoren einkleideten, blieb Ferrari seinem Rot treu. Noch zu Beginn der 1990er-Jahre waren 85 Prozent aller produzierten Ferrari rot. Der Anteil ging im letzten Jahrzehnt allerdings auf 45 Prozent zurück.

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Die rote Karte im Fußball ist gegen das Ferrari-Rot lachhaft jung. Der Chilene Caszely sah am 14. Juni 1974 als erster Spieler bei einer Weltmeisterschaft die rote Karte und musste vom Feld. Zuvor hatten die Spieler bei internationalen Turnieren oft den Referee nicht verstanden, wenn er sie vom Feld schickte.

Die Fußballmannschaft von Liverpool wird „Reds“ genannt. Seit 1896 tragen die Engländer rote Leibchen, komplett in Rot wird aber erst seit 1964 gespielt.

  • SCHWARZ

Wenn von „All Blacks“ die Rede ist, dann handelt es sich um das Rugby-Team aus Neuseeland. 1905 reiste erstmals eine offizielle Auswahl durch Großbritannien, Irland, Frankreich und Kalifornien, weshalb man diese Mannschaft auch als „Original All Blacks“ bezeichnet. Vor jedem ihrer Spiele tanzen die All Blacks traditionellerweise einen Haka (Ritualtanz der Maori), um die gegnerische Mannschaft einzuschüchtern und sich selbst zu motivieren.

  • ORANGE

Oranje steht für das Königshaus Oranien. Aufgrund der seit dem 21. Dezember 1907 traditionellen orangefarbenen Trikots und des in den Niederlanden herrschenden Königshauses Oranien-Nassau wird die Mannschaft auch als Oranje elftal (orange Elf) oder kurz Oranje bezeichnet, im Deutschen auch fälschlicherweise im Plural als Oranjes bezeichnet.

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  • WEISS

Die Bilder vom Turnier in Wimbledon zeigen, warum Tennis auch als weißer Sport bezeichnet wird. Oder wurde. Denn die Ausrüsterfirmen geben es mittlerweile farbenfroher. Bleibt aber noch das weiße Ballett, die Königlichen von Real Madrid. Sie holten ab 1956 fünf Mal in Folge den Europacup der Meister. Und wurden aufgrund der traditionell weißen Trikots und der technisch hochstehenden Spielweise, mit der man regelrecht durch die gegnerischen Abwehrreihen „tanzte“, als das „weiße Ballett“ berühmt.

FBL-ESP-LIGA-REAL MADRID-REAL BETIS
  • SILBER

Beim AVUS-Rennen 1932 fuhr Manfred von Brauchitsch einen Mercedes-Benz SSKL mit unlackierten Verkleidungsblechen aus Aluminium. Er gewann das Rennen überraschend, wobei der Radiosprecher von einem „silbernen Pfeil“ sprach. Die Entstehung der Mercedes-Silberpfeile beruht auf einer Verlegenheitslösung wegen des Reglements: Manfred von Brauchitsch soll die Idee gehabt haben, den weißen Lack abzuschleifen, um das Gewicht auf das zulässige Limit zu verringern.

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  • BLAU

Die Farbe ist markant, aber im Weltsport nicht eindeutig zuzuordnen. Ist Italiens Team (Azzurri) nun das blaue Wunder oder sind es „Les Bleus“, die Spieler der französischen Nationalmannschaft.

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