Junuzovic: „Ich sehe das alles nicht so kritisch“

epa03394677 Austria's Zlatko Junuzovic celebrates after scoring his team's first goal during the FIFA World Cup 2014 qualifying soccer match between Austria and Germany in Vienna, Austria, 11 September 2012. EPA/GEORG HOCHMUTH
Zlatko Junuzovic ist bei Werder Bremen und bei ÖFB-Teamchef Koller Stammspieler.

Montag beginnt für das österreichische Fußballteam die Vorbereitung auf die WM-Qualifikationsspiele gegen Färöer (22. März) und Irland (26. März). Einige Legionäre bringen nicht die nötige Spielpraxis mit ins Teamcamp, was allerdings auf Zlatko Junuzovic nicht zutrifft. Der Mittelfeld-Motor von Werder läuft in Bremen auf Hochtouren und ist aus der Startelf von Trainer Thomas Schaaf nicht mehr wegzudenken.

KURIER: Wie beurteilen Sie die heikle Situation in Bremen?
Zlatko Junuzovic: Es ist ungemütlich, die Saison verläuft recht zäh. Wir müssen ein paar Mal gewinnen, um von unten raus zu kommen. Dann wäre das Thema endlich erledigt. Aber diesen Siegen laufen wir derzeit hinterher.

Siege braucht auch das Nationalteam, es geht um um die Qualifikation für die WM. Viele Legionäre spielen bei ihren Klubs nicht. Ein Problem?
Die Situation kann man sicher kritisch begutachten. Viele Leute sagen: Es sollen nur jene spielen, die über genügend Praxis verfügen. Die andere Seite ist, dass der Teamchef auf Kontinuität setzt und den Kern beisammen hält. Das finde ich nicht schlecht, zumal wir jetzt zehn gemeinsame Trainingstage haben. Da sollte was weiter gehen.

Verstehen Sie den Unmut von Spielern aus der österreichischen Liga, die sich übergangen fühlen?
Natürlich. Aber: Viele Legionäre, die Ersatz sind, hätten in Österreich unter Garantie einen Stammplatz. Besser eine Mannschaft, die sich kennt, als dauernd alles durcheinander zu wirbeln. Für einen Legionär ist die Konkurrenz größer und härter. Das ist eine andere Welt.

Letzte Saison hatten fast alle Legionäre einen Stammplatz.
Das war auch wie ein Lotto-Sechser. Davon darf man nicht ausgehen. Im Ausland wird mehr rotiert. Ich sehe das alles nicht so kritisch.

Junuzovic: „Ich sehe das alles nicht so kritisch“
epa03440640 Bremen's Zlatko Junuzovic celebrates after scoring the 4-0 lead during the German Bundesliga soccer match between Werder Bremen and Borussia Moenchengladbach at Weser Stadium in Bremen, Germany, 20 October 2012. Bremen won 4-0. (ATTENTION: EMBARGO CONDITIONS! The DFL permits the further utilisation of up to 15 pictures only (no sequntial pictures or video-similar series of pictures allowed) via the internet and online media during the match (including halftime), taken from inside the stadium and/or prior to the start of the match. The DFL permits the unrestricted transmission of digitised recordings during the match exclusively for internal editorial processing only (e.g. via picture picture databases) EPA/CARMEN JASPERSEN
Sie sind bei Werder ein Dauerrenner, spielen im defensiven Mittelfeld. Im Team haben sie eine offensivere Rolle. Wie bringen Sie das unter einen Hut?
Für mich ist das kein Problem. Die Position im Team ist eigentlich auf mich zugeschnitten. So hätte ich schon bei der Austria gerne gespielt, da kann ich mich in alle Richtungen bewegen.

Bei Bremen sind Sie vielmehr ein Sechser?
Ein Teil der Doppelsechs oder Doppelacht, wie auch immer. Auch diese Variante taugt mir, weil du dich mit deinem Nebenmann abstimmen kannst. Klappt das, ist auch das ein sehr schönes Spiel. Sicherlich kann man im Team das ebenso überlegen.

Warum hat Österreich die letzten zwei Spiele verloren?
Gegen die Elfenbeinküste hat Teamchef Koller auf sieben Positionen umgestellt, gegen Wales waren einige Spieler nicht dabei, nicht fit oder nicht im Spielrhythmus. Das Ergebnis war negativ, aber nicht alles war schlecht. An der Einstellung hapert es sicher nicht.

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Im Offensivspiel könnte mehr geschehen.
Der Spielaufbau könnte zielstrebiger sein. Auch das Pressing hat zuletzt nicht so funktioniert wie gegen Deutschland. So müssen wir auch gegen die anderen Gegner agieren.

Fehlt es im Team an Führungsspielern?
Früher gab es Typen wie einen Effenberg oder Kahn, die als die absoluten Chefs gegolten haben. Es war Standard, dass jede Mannschaft seine Typen hatte. Heute ist das anders, das sehe ich auch in Bremen. Das kann man auffangen, wenn jeder sein Stück Verantwortung übernimmt. Auch im Team ist das auf mehrere Personen verteilt.

Will man sich für die WM qualifizieren, muss man gegen Färöer und in Irland zwei Siege einfahren. Stimmen Sie dem zu?
Grundsätzlich schon. Sechs Punkte sind fast Pflicht. Das Heimspiel gegen Färöer muss ein bombenfester Dreier sein. Und das Irland-Spiel ist eine Schlüsselpartie, da geht es um die Big Points. Es wird schwer, aber wir müssen das als positiven Druck sehen.

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