Youth League: Salzburg bezwingt Barcelona

Die Salzburger (li. Sandro Ingolitsch) zeigten keinen Respekt vor Barca.
Die Jungbullen gewinnen gegen die Katalanen im Halbfinale mit 2:1 und treffen im Finale auf Real-Bezwinger Benfica Lissabon.

Der Erfolgslauf von Salzburg in der UEFA Youth League, dem wichtigsten Klubbewerb für Nachwuchsmannschaften in Europa, geht weiter: Nach Siegen gegen Manchester City, Paris SG und Atletico Madrid konnten die Jungbullen im ersten Semifinale des Finalturniers in Nyon nun auch den FC Barcelona ausschalten. Nach einem 0:1-Pausenrückstand gab es noch einen 2:1-Erfolg, der zum Einzug ins Finale der Champions League für U-19-Teams reichte.

Salzburg hatte stark ersatzgeschwächt antreten müssen. Es waren drei Leistungsträger nicht dabei. Neben Kapitän Xaver Schlager (Fersenverletzung) fehlten auch der gesperrte Linksverteidiger Gideon Mensah und Stürmer Oliver Filip, der sich daheim auf die Matura vorbereitet.

Starker Beginn der Salzburger

Just sein Ersatzmann hätte schon in der zweiten Minute für die so wichtige Führung sorgen können. Nicolas Meister kam freistehend zum Schuss, scheiterte jedoch an Barcelona-Keeper Sergi Puig. Am Osterwochenende hatte der 17-Jährige noch wie am laufenden Band getroffen. Meister war bei der stark besetzten Champions League Trophy in Düsseldorf Torschützenkönig gewordem.

Die erste gefährliche Aktion des Spieles sollte nur ein Vorbote sein auf das, was folgte. Beide Mannschaften versuchten offensiv zu spielen. Es entwickelte sich in der ersten halben Stunde ein Schlagabtausch auf höchstem Nachwuchsniveau. Barcelonas gambischer Legionär Alasana Manneh hätte seine Mannschaft genauso in Führung bringen können wie fünf Minuten danach Hannes Wolf die Salzburger (10.).

Traumtor für die Katalanen

Das 1:0 blieb aber jenem Spieler vorbehalten, wegen dem ein Großteil der 3500 Zuschauer ins Kleinstadion von Nyon gekommen war: Jordi Mboula. Der seit März erst 18-Jährige, in dem viele schon den neuen Messi sehen, hatte bis in die 19. Minute nicht am Spiel teilgenommen.

Doch dann zeigte er mit seiner ersten Aktion seine Klasse. Zunächst ließ er Mergim Berisha und Alexander Burgstaller mit einem Haken stehen, dann schüttelte er noch Amadou Haidara ab. Gegen seinen perfekten Schlenzer war Salzburg-Keeper Bartlomiej Zynel chancenlos.

Schockstarre nach dem Gegentor

Salzburg war vom Rückstand kurz geschockt, hatte in dieser Phase auch Glück, dass Barca-Mittelstürmer Abel Ruiz nach einer Soloaktion die große Chance auf das 2:0 ausließ (26.).

In der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte waren die Jungbullen dann spielbestimmend, auch weil sich Barcelona weit zurückzog. Meister kam dem 1:1 am nächsten, sein abgefälschter Schuss ging aber knapp am vorbei.

Auch nach der Pause begann die Partie mit einer Salzburger Chance: Doch Spielmacher Hannes Wolf agierte zu eigensinnig, übersah den freistehenden Berisha und schoss selbst daneben.

Nach einer Stunde reagierte Salzburg-Trainer Marco Rose, brachte für Meister Patson Daka. Der Stürmer aus Sambia, der im Februar Torschützenkönig beim U-20-Afrika-Cup geworden war, feierte sein Debüt in der Youth League.

Salzburg dreht das Spiel

Kurz danach bekamen die Salzburger Hilfe – und das nicht das erste Mal im Spiel – von der fehleranfälligen Defensive der Katalanen rund um Keeper Puig. Wolf war zur Stelle und erzielte aus großer Distanz mit seinem siebenten Youth-League-Treffer den Ausgleich (63.). Salzburg blieb am Drücker: Berisha hätte das 2:1 erzielen können (65.), Daka sogar müssen. Doch Salzburgs Neuzugang brachte den Ball aus kürzester Distanz nicht im leeren Tor unter (71.).

Seine zweite Chance ließ sich Daka aber dann nicht entgehen: Einen Stanglpass von Wolf verwertete der Stürmer aus Sambia (84.). Damit war das Tor zum Finale geöffnet. Und die Salzburger traten in dieses auch ein. Barcelona hatte nach dem Rückstand keine einzige Ausgleichschance mehr.

Montag ist Finaltag

Der Finalgegner der Salzburger wurde auch noch gestern ermittelt: Im zweiten Semifinale setzte sich Benfica Lissabon gegen Real Madrid mit 4:2 durch. Die körperlich extrem starken Portugiesen führten nach nicht einmal 25 Minuten schon mit 3:0, mussten dann aber noch gegen die von Ex-Real-Star Guti betreuten Madrilenen um den Sieg zittern. In der 96. Minute schoss aber noch Joao Felipe das 4:2. Das Endspiel findet am Montag in Nyon statt.

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