Wutanfall nach Admiras Kantersieg

Wutanfall nach Admiras Kantersieg
Die Südstädter besiegen Mattersburg 5:1. Admira-Trainer Kühbauer redet sich nach dem Sieg in Rage.

Als es im Kabinentrakt der Südstadt so richtig laut wurde, war die Musik aus den Lautsprechern bereits verhallt und waren die Jubelgesänge der Admiraner nach dem beeindruckenden 5:1 gegen Mattersburg längst verstummt.

Es war die offizielle Pressekonferenz, auf der sich Dietmar Kühbauer, der Trainer des siegreichen Teams, so richtig in Rage schrie (Video von skysportaustria auf Youtube). Sein Blick ging in das hinterste Winkerl des Raumes und strafte die Bundesliga-Mitarbeiter, die dort stumm verharrten.

​Vermisster Respekt

Wutanfall nach Admiras Kantersieg

"Ich erwarte mir von den Schiedsrichtern das, was auf ihren Leiberln steht: Respekt. Und doch weiß ich, dass ich den nie bekommen werde, weil ich der Kühbauer bin", sagte – nein schrie – der 41-Jährige, nachdem er in der 15. Minute von Schiedsrichter Grobelnik auf die Tribüne geschickt worden war. Für Jung-Trainer Kühbauer war es das 45. Spiel in Österreichs höchster Spielklasse und die erste Verbannung aus seiner Wohlfühlzone.

Alleine auf der leeren Gegentribüne war der Burgenländer nur kurz: Co-Trainer Nastl folgte seinem Chef wenige Sekunden später.

Die Aktion und ihre Nachwirkungen bildeten einen spektakulären Anfangs- und Schlusspunkt eines spektakulären Fußball-Abends. Die Admiraner waren durch einen Kopfball von Schrott früh in Führung gegangen, und zwar so früh, dass Kühbauer mit seinem Innenverteidiger noch abklatschen konnte (2.).

Danach nahm Kühbauer Abschied von der Coaching-Zone und die Partie ihren Lauf. Die Führungslosigkeit merkte man den Admiranern nur kurz an. Den Ausgleich der Mattersburger durch Potzmann (26.) konterten die Gastgeber mit zwei weiteren Toren bis zum erlösenden Pausenpfiff für die Burgenländer.

"Ich kenne Mattersburg anders"

Der Ball lief vom cleveren Jezek, über den dynamischen Sabitzer und den ballsicheren Thürauer bis zum erfrischenden Neuzugang Schick. Die Liste hätte sich beliebig fortsetzen lassen, denn bei der Admira fügten sich an diesem Tag elf Teile zu einem großen Ganzen. Das lag auch am Gegner. "Ich kenne Mattersburg anders", sagte Kühbauer, der Ex-Mattersburger.

Das Endergebnis verdankten die Admiraner dabei keiner makellosen Chancenverwertung, neben den fünf Trümmern (© Kühbauer) fand die Admira gut ein Dutzend weitere Einschussmöglichkeiten vor.

"Sie haben bewiesen, dass sie eine gute Mannschaft sind", sagte Kühbauer deutlich leiser. Das muss als Schlusssatz genügen. Franz Lederer und seine Mattersburger hatten das Stadion ohnehin wortlos verlassen.

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