Wohlfahrt neuer Sportdirektor der Austria
Knapp vor 20 Uhr lüftete Austria-Präsident Wolfgang Katzian ein Geheimnis, das schon lange keines mehr war: Franz Wohlfahrt wird Thomas Parits als Sportdirektor der Veilchen nachfolgen, nicht aber als AG-Vorstand.
Darauf einigte sich am Montag in der Generali Arena von 16 Uhr weg der Verwaltungsrat, danach auch noch der Aufsichtsrat. Katzian, Anführer der Task Force, die sämtliche Kandidaten im Laufe des Herbstes sondiert hatte, ging mit der Empfehlung Wohlfahrt in die Gremien, der Ex-Goalie wurde in „konstruktiven Gesprächen“ durchgewunken. Allerdings nicht einstimmig.
In den nächsten Tagen möchte man die administrativen Schritte gehen, den ÖFB über die Entscheidung informieren, wo Wohlfahrt noch als Tormanntrainer des Nationalteams engagiert ist. „Ich werde mit Präsident Leo Windtner sprechen“, meinte Katzian. Daher wird Wohlfahrt bis auf weiteres auch nicht offiziell vorgestellt.
Ausrichtung
Bis zum Schluss waren auch noch Michael Wagner und Heinz Peischl Kandidaten. Für Wohlfahrt sprachen laut Katzian schlussendlich die internationale Erfahrung im Fußball, das klare Konzept und die Leidenschaft, die der Kärntner für die Austria hegt. Den zarten Hinweis, Wohlfahrt habe noch nie das Amt eines Sportdirektors bekleidet, wischte Katzian mit dem Verweis vom Tisch, „dass auch ein Tommy Parits oder ein Ralf Rangnick davor nie Sportdirektoren waren“.
Katzian verriet weiters, dass Wohlfahrt die Austria künftig einen Ballbesitz orientierten Fußball spielen lassen möchte. Eine Revolution sieht freilich anders aus, denn außer defensiv eingestellten Abstiegskandidaten möchte wohl jede Mannschaft der Welt gerne den Ball besitzen, womit man schlicht und einfach nur der Logik des Spiels folgt.
Wohlfahrt nimmt in den kommenden Tagen seine Arbeit auf, über zu wenig davon wird er sich nicht beklagen können. Katzian: „Er hat sich viel vorgenommen, es wird ihm sicher nicht fad werden.“ Das ist völlig korrekt, wenn man bedenkt, dass im Sommer gleich 16 Spielerverträge auslaufen.
Erfolgreiche Karriere
Der 50-Jährige wurde 2011 zu „Austrias Torhüter des Jahrhunderts“ gewählt, nachdem er knapp 500 Spiele für Violett absolvierte, sechs Mal Meister und vier Mal Cupsieger wurde. Österreichs Fußballer des Jahres 1993 kann auch auf eine beachtliche internationale Karriere zurückblicken.
Der 59-fache ÖFB-Internationale hütete zwischen 1996 und 2000 das Tor des VfB Stuttgart. 1997 führte Wohlfahrt die Schwaben zum Cup-Triumph, in der Saison darauf ins Finale des Europapokals der Pokalsieger, wo man gegen Chelsea verlor.
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