Sturm-Flaute, dafür rücken Außenspieler in den Fokus

Kein Hexenkessel: In Belgrad werden nicht viele Zuschauer erwartet.
Gegner Serbien: Topspieler sind in der Defensive zu finden.

Sonntag, 20.45 Uhr, im "Marakana" von Belgrad werden sie einander gegenüberstehen. Serbien und Österreich. Was die Kontrahenten verbindet? Bei beiden zwickt’s im Sturm.

Der serbische Stürmer Nummer eins, Aleksandar Mitrovic, den Teamchef Slavoljub Muslin im ersten Quali-Match gegen Irland (2:2) als einzige Spitze aufgeboten hatte, ist bei seinem Klub Newcastle nur Joker. In fünf Einsätzen in der zweiten englischen Liga traf er erst ein Mal. Dieselbe Rolle nimmt auch Nikola Stojiljkovic beim portugiesischen SC Braga ein. Der zweite von drei Stoßstürmern im 25-Mann-Kader der Serben erzielte in vier Kurzeinsätzen nur ein Tor. Der Dritte im Bunde, der in der mäßigen dänischen Liga beim FC Kopenhagen engagierte Andrija Pavlovic, hat in dieser Saison auch nicht glänzen können – zwei Treffer in zwölf Liga-Auftritten. Deutlich mehr Gefahr strahlen die serbischen Außenspieler aus: Dusan Tadic (Southampton) und Filip Kostic (HSV) sind keine gelernten Vollstrecker, dafür aber starke Vorbereiter. Tadic liegt, wenn es ums Chancenkreieren geht, in den Statistiken der Premier League im Spitzenfeld. Und er hat in der WM-Qualifikation seine Qualitäten noch erweitert: Von den fünf bisherigen serbischen Treffern erzielte er zwei und bereitete drei vor.

Starke Konkurrenz

Für die Plätze an den Flanken und im Mittelfeld-Zentrum konkurrieren einige begabte Kicker. Doch außer den unersetzbaren Ljubomir Fejsa (Benfica Lissabon), Luka Milivojevic (Olympiakos) und Nemanja Maksimovic (Astana) haben die meisten in ihren Klubs kein Leiberl. "Manche spielen mehr, andere weniger, aber ich beklage mich nicht. Das ist das Beste, was Serbien zu bieten hat, und ich glaube an alle Spieler", wehrt Muslin die Kritik an seinen 25 Schützlingen ab, von denen in dieser Saison nur elf in den jeweiligen Torschützenlisten aufscheinen.

Zum Prunkstück mauserte sich in den jüngsten Jahren die Innenverteidigung. Ob Kapitän Branislav Ivanovic (Chelsea), Matija Nastasic (Schalke) oder Aleksandar Kolarov (ManCity) – hinten hat Muslin die Qual der Wahl zwischen Top-Leuten, die bei ihren (Spitzen-)Klubs zum Stammpersonal zählen.

Kommentare