ÖFB-Team auf Augenhöhe mit Schweden

epa03267184 Rasmus Elm of Sweden (L) vies for the ball with England's Steven Gerrard during the Group D preliminary round match of the UEFA EURO 2012 between Sweden and England in Kiev, Ukraine, 15 June 2012. EPA/SERGEY DOLZENKO UEFA Terms and Conditions apply http://www.epa.eu/downloads/UEFA-EURO2012-TCS.pdf
Die Skandinavier verbreiteten in der WM-Qualifikation bisher noch keinen Schrecken.

Vorweg eine kleine Klarstellung: Es gibt auch noch andere schwedische Fußballer als Zlatan Ibrahimovic. Auch wenn der Hype und die Hysterie um den omnipräsenten Alleskönner mitunter etwas anderes vermuten lassen. Wer über den schwedischen Fußball spricht, der meint zwangsläufig Ibrahimovic, diesen genialen wie gerissenen Superstar aus Malmö-Rosengard. Jeder Fußballfan kennt ihn, jeder Verteidiger fürchtet ihn, und selbst Sprachforschern ist er inzwischen ein Begriff. Das Wort Zlatanieren ist seit vergangenem Jahr auch im schwedischen Duden zu finden, als moderner Ausdruck für: stark dominieren.

Im Hintertreffen

Und trotzdem: Zlatan hin, Ibra her, so viele Titel und Trophäen dieser 31-jährige Superstar bei seiner Tournee durch Holland, Italien, Spanien und Frankreich auch gesammelt haben mag, er steht dennoch eine Stufe unter David Alaba. Denn Champions-League-Sieger durfte sich Zlatan Ibrahimovic in seiner erfolgreichen Karriere im Gegensatz zum 20-jährigen Bayern-Jungstar nie nennen.

Schweden-Star Zlatan Ibrahimovic

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Barcelona's Ibrahimovic looks at the ball during t
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Genauso wenig schaffte es in dieser Saison ein schwedischer Teamspieler bis ins Semifinale der Europa League, wie es etwa dem österreichischen Verteidiger Aleksandar Dragovic mit dem FC Basel gelang.

Nicht das einzige Indiz, dass Schweden (Nr. 27) und Österreich (Nr. 76) tatsächlich weit weniger trennt als es die 49 Plätze in der aktuellen FIFA-Weltrangliste auf den ersten Blick vielleicht vermuten lassen. Natürlich, die Skandinavier sind auch dank ihrer Fans ein gern gesehener Stammgast bei Großereignissen und haben seit der EM 2000 nur ein Turnier verpasst (WM 2010), in der aktuellen Qualifikation präsentierten sich die Schweden aber noch nicht in WM-Form. So spektakulär die Aufholjagd gegen Deutschland, als ein 0:4-Rückstand in ein 4:4 verwandelt wurde, so erbärmlich der Auftritt gegen Irland (0:0) und so unsouverän die Leistung beim 2:1 auf den Färöern.

Im Hintergrund

Das mag vielleicht auch daran liegen, dass das schwedische Team steht und fällt mit Lust und Laune seines Superstars. Im Schatten der Lichtgestalt Zlatan Ibrahimovic tummeln sich zwar Legionäre aus halb Europa, die renommierten Adressen des Fußballs sind allerdings nicht dabei. Sieht man einmal von den beiden Mittelfeldspielern Rasmus Elm und Pontus Wernbloom ab, die mit ZSKA Moskau russischer Meister wurden oder Johan Elmander, der mit Galatasaray den türkischen Titel holte. Beim Marktwert der beiden Grundformationen für das heutige Duell in Wien liegen die Schweden laut www.transfermarkt.de aktuell mit 81,5 Millionen Euro trotzdem noch vor den Österreichern (69 Mio.).

Sollten sich die Österreicher den lang ersehnten WM-Startplatz für Brasilien 2014 erkämpfen, dann würde sich wohl auch dieses Kräfteverhältnis schlagartig umdrehen. Und möglicherweise bekäme dann sogar Zlatanieren im heimischen Duden Konkurrenz.

Wie wär’s vielleicht mit Alabaisieren? Als Synonym für: große Karriere machen.

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