ÖFB-Frauen wollen Frankreich ärgern

Dominik Thalhammers Elf geht als krasser Außenseiter in das Duell mit Frankreich.
"Wenn wir sie auf dem falschen Fuß erwischen, dann ist vielleicht etwas möglich", sagt Viktoria Schnaderbeck.

Die Rollen vor Österreichs Duell mit Frankreich in der Frauen-Fußball-WM-Qualifikation sind klar verteilt. Die ÖFB-Frauen haben am Donnerstag (18.00 Uhr/live ORF Sport plus) in Ritzing gegen den Weltranglistensechsten nichts zu verlieren. "Frankreich ist klarer Favorit, wir haben aber die Möglichkeit, in den zwei Spielen gegen sie vielleicht einen Punkt zu holen oder auch mehr", sagte ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer am Mittwoch in Lindabrunn, wo sich seine Truppe auf das Gruppe-7-Spiel vorbereitet.

Die ÖFB-Auswahl liegt im Ranking als 33. klar hinter den Französinnen, die in ihrem ersten Quali-Spiel Kasachstan auswärts mit 4:0 besiegten. Die Gäste-Truppe ist gespickt mit Spielerinnen vom französischen Topklub Olympique Lyon wie Louisa Necib oder Eigenie le Sommer, für sie spricht zudem auch die größere Routine. "Die Mannschaft von Frankreich ist im Durchschnitt um fünf bis sechs Jahre älter als unsere", meinte Thalhammer.

Bei der Gegner-Analyse kamen "überwiegend Stärken" zum Vorschein. Österreichs Teamtrainer, der aus dem Vollen schöpfen kann, machte aber auch eine kleine Schwäche aus. "Die Abwehrspielerinnen lassen sich aus der Viererkette herauslocken. Da können sich Räume für uns ergeben, die müssen wir nützen", gab Thalhammer die Marschroute vor.

Respekt, aber keine Angst

Seine Truppe tankte zuletzt mit dem 3:0 am Nationalfeiertag in Budapest viel Selbstvertrauen und ist voll motiviert. "Frankreich ist europaweit eine Topmannschaft. Respekt ist vorhanden, Angst haben wir aber nicht", sprach Kapitänin Viktoria Schnaderbeck Klartext.

Wichtig sei es, mutig ins Spiel zu gegen. "Wir wissen auch, was wir können, wollen keinen Angsthasenfußball spielen. Wenn wir sie auf dem falschen Fuß erwischen, dann ist vielleicht etwas möglich", sagte die Cousine von Werder Bremens Innenverteidiger Sebastian Prödl, die bei Bayern München spielt.

Österreich hat mit dem 4:0 gegen Bulgarien, dem 1:2 in Finnland und dem 3:0 in Ungarn schon drei Partien absolviert und hält da bei sechs Zählern. So viele Punkte haben auch die nach zwei Partien noch makellosen Finnen auf dem Konto, gegen die es von der Papierform um Platz zwei geht. Der zweite Rang könnte eventuell für das Play-off reichen, da die vier besten Gruppenzweiten den Aufstieg dorthin schaffen. "Platz zwei ist durchaus realistisch, das hat man im direkten Vergleich mit Finnland gesehen", betonte Thalhammer.

Der ÖFB-Teamchef attestierte seiner Mannschaft eine gute Entwicklung und rechnete mit einer rosigen Zukunft. "Unser Ziel jetzt ist es, die Abstände zu den großen Teams weiter zu verringern. Ich bin überzeugt, dass wir 2017 bei der EM dabei sein und zur europäischen Spitze gehören werden", meinte Thalhammer.

Da könnten auch schon viele Kickerinnen der jetzigen U17, die sich als erste österreichische Frauen-Mannschaft für ein Großereignis (EM) qualifizierte, dabei sein. "Durch den Erfolg der U17 hat sich die Wertschätzung anderer Länder uns gegenüber erhöht", freute sich Thalhammer.

Bis am Mittwoch waren übrigens 500 Karten für die Partie in Ritzung verkauft, der ÖFB hofft auf mehr als 1.000 Besucher.

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