WM-Debakel für Titelfavorit Brasilien: Jamaika schafft die Sensation

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Das Team um Superstar Marta kam nicht über ein 0:0 gegen Jamaika hinaus. Frankreich agierte souverän.

Frankreichs Frauen-Nationalteam hat souverän das Achtelfinal-Ticket bei der WM geholt. Österreichs Nations-League-Gegner war gegem Panama am Mittwoch in Sydney trotz eines frühen Gegentreffers beim 6:3 ungefährdet. Zwei Punkte dahinter schaffte Jamaika in der Gruppe F den Aufstieg, ein 0:0 gegen Brasilien in Melbourne reichte um den höher eingeschätzten Rivalen rund um Marta um einen Zähler auf Distanz zu halten. In Pool G kam Südafrika neben Schweden weiter.

Die "Banyana Banyana" genannte Truppe rang in einer packenden Partie in Wellington dank eines späten Tores von Thembi Kgatlana (92.) Italien mit 3:2 nieder und zog mit dem ersten Sieg bei einer WM überhaupt mit vier Punkten noch an den Italienerinnen (3) vorbei. Schweden überstand die Gruppenphase makellos, gewann zum Abschluss mit einer "B-Elf" gegen Argentinien (1) mit 2:0. Im Achtelfinale wartet am Sonntag in Melbourne der bisher noch nicht überzeugende Titelverteidiger USA. Stunden zuvor bekommen es die Niederländerinnen in Sydney mit Südafrika zu tun.

Die Französinnen sind erst am Dienstag in Adelaide gegen den Zweiten von Pool H im Einsatz. Auf Jamaika wartet am selben Tag in Melbourne der Gruppenerste. Derzeit ist das Kolumbien (6), das am Donnerstag noch auf Marokko (3) trifft. Deutschland (3) tritt noch gegen das punktlose Südkorea an.

Nackenschlag

Die Französinnen erlebten nach etwas mehr als einer Minute einen Nackenschlag, da zirkelte Marta Cox einen Freistoß aus mehr als 30 Metern ins Kreuzeck und sorgte für das schnellste Tor im Turnierverlauf. Danach spielte der von Herve Renard gecoachte Favorit aber auf ein Tor und wurde dafür mit einem Triplepack von Kadidiatou Diani (28., 37./Elfmeter, 52./Elfmeter) sowie Treffern von Maelle Lakrar (21.), Lea le Garrec (45.+5) und Vicki Becho (100.) belohnt. Panama war zuvor durch Yomira Pinzon (64.) und Lineth Cedeno (87.) Resultatskosmetik gelungen. Es war die trefferreichste Partie bei der laufenden Endrunde.

Im Parallelspiel fielen dafür vor 27.638 Zuschauern gar keine Tore. Brasilien war vor der Pause deutlich besser, konnte die Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen. Nach Wiederbeginn tat sich die Truppe von Teamchefin Pia Sundhage deutlich schwerer, trotzdem wäre vor allem bei einer Doppelchance in der 94. Minute von Zaneratto und Debinha mehr möglich gewesen. Da war Marta nicht mehr auf dem Platz. Die 37-jährige Kapitänin wurde bei ihrem letzten WM-Einsatz bei ihrer sechsten WM-Teilnahme nach 80 Minuten ausgetauscht.

Der WM-Rekord-Torschützin bleibt der ersehnte WM-Titel verwehrt. Erst zum dritten Mal nach 1991 und 1995 kam für das Team schon nach der Gruppenphase das Aus. Jamaika reichte ein Treffer in drei Partien, um den überraschenden Aufstieg zu fixieren.

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