Wie Ex-Salzburg-Trainer Schmidt in Lissabon zum Helden wurde
Benfica Lissabon stürmt diese Saison durch die portugiesische Liga und durch die Champions League. Trotz des 1:2 am Karfreitag gegen den FC Porto hat Benfica nach der zweiten Saisonniederlage noch sieben Punkte Vorsprung auf den Rivalen. In der Königsklasse hat Benfica noch kein Spiel verloren, ab Dienstag geht es um 21 Uhr gegen Inter Mailand um den erstmaligen Einzug ins Halbfinale. Und das alles dank eines Mannes namens „Chrrrrroger Schmiiiiiidt“, wie die Benfiquista ihren Trainer nennen. Der Deutsche machte aus Benfica eine Tormaschine, die es in 27 Liga-Spielen auf 68 Treffer bringt, in acht Spielen in der Champions League auf 23 Tore.
Das zweite Viertelfinale am Dienstag bestreiten Manchester City und Bayern München. Dabei kommt es zum Duell der Star-Trainer Pep Guardiola und Thomas Tuchel.
Champions League
Dienstag, 21.00: Manchester City – Bayern München, Benfica Lissabon – Inter Mailand
Mittwoch, 21.00: Milan – Napoli, Real Madrid – Chelsea
Europa League
Donnerstag, 18.45: Feyenoord – Roma.
21.00: Leverkusen – St-Gilloise, Juventus – Sporting, Manchester United – FC Sevilla
Conference League
Donnerstag, 18.45: Gent – West Ham.
21.00: Anderlecht – Alkmaar, Lech Posen – Fiorentina, FC Basel – Nizza
Ruhiger Sturkopf
Roger Schmidt wird in Portugal für seine ruhige Art geliebt. Im Vergleich zu Vorgängern wie dem hitzköpfigen Jorge Jesus wirkt der 56-Jährige im Estádio da Luz fast wie ein Eisblock. Allerdings warf er in Vizela im Februar eine Wasserflasche, die auf ihn geworfen wurde, zurück in den Fanblock.
Schmidt fühlt sich wohl in Portugal. Mit seiner Frau wohnt er in einem Haus mit Blick auf den Tejo und die berühmte Brücke. Dank der Flugverbindungen nach Deutschland kommen seine Kinder regelmäßig zu Besuch, und die Pferde und andere Haustiere hat Familie Schmidt gleich mit nach Portugal umziehen lassen. Dabei war er bis Sommer ein Unbekannter in seiner neuen Heimat. „Ich kannte ihn vorher nicht“, gab selbst der argentinische Weltmeister und Benfica-Kapitän Nicolás Otamendi kürzlich zu.
Vertrag bis 2026
Im Sommer 2012 kam Schmidt aus Paderborn nach Salzburg und ging nach zwei Jahren zu Leverkusen. Es folgten Bejing und Eindhoven. Letzten Sommer ging es nach Lissabon. Erst kürzlich hat er seinen Vertrag bis 2026 verlängert, seine Ausstiegsklausel wurde von 10 auf 30 Millionen erhöht. Der gelernte Maschinenbauingenieur lässt die 270.000 Mitglieder dieses riesigen Klubs träumen: vom ersten Meistertitel seit vier Jahren. Manche glauben sogar an den Durchmarsch ins Finale der Champions League.
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