Guardiola gegen Tuchel: Zwei Startrainer im direkten Vergleich

Guardiola gegen Tuchel: Zwei Startrainer im direkten Vergleich
Mit dem Viertelfinale der Champions League biegt das Rennen um den begehrtesten Pokal Europas in die Zielgerade ein.

Mit dem Hinspiel zwischen Manchester City und Bayern München erfolgt am Dienstag (21 Uhr/live Sky) der Anpfiff zum Viertelfinale in der Champions League. Im Fokus: natürlich Erling Haaland, der für Spektakel und Tore garantiert und die Engländer erstmals zum Henkelpokal führen soll. Ist der Norweger das Puzzleteil, das den Skyblues in den letzten Jahren gefehlt hat?

Viel dreht sich aber auch um Pep Guardiola und Thomas Tuchel. Die beiden Startrainer kennen das Gefühl, ganz oben zu stehen. Ein Vergleich.

  • Titelgewinne und Triumphe

Die Champions League haben beide schon geholt. Guardiola zwei Mal mit Barcelona (2009, 2011), Tuchel einmal mit Chelsea (2021.). Ansonsten hat der Katalane mit 32 Trophäen gegenüber zehn Titeln von Tuchel klar die Nase vorn.

  • Direktes Duell

Zehn Partien in Deutschland, England und auf europäischer Bühne haben Guardiola und Tuchel gegeneinander bestritten. Sechs Mal ging Guardiola als Sieger hervor, davon fünf Mal in Deutschland als Bayern-Trainer gegen die von Tuchel betreuten Mainzer und Dortmunder. Bei zugleich einem Remis hat Tuchel drei Mal gewonnen. Besonders schmerzhaft für Pep: natürlich das Champions-League-Finale 2021 und die Niederlage im FA-Cup-Halbfinale drei Wochen davor.

  • Philosophien

Guardiola hat sich einer Spielidee verschrieben: Der 52-Jährige will, dass sein Team so viel wie möglich den Ball hat und Dominanz ausstrahlt. Tuchel (der auch schon drei Österreicher trainierte) ist pragmatischer und wird oft als taktisches Chamäleon beschrieben. Während er mit Dortmund und Paris meist 60 Prozent Ballbesitz hatte, stellte er sich etwa auch bei Chelsea schnell auf die Stärken der Spieler ein und feierte Erfolge über defensive Stabilität und Konter, wie etwa im Champions-League-Finale 2021.

  • Persönliches Verhältnis

Die beiden können einander gut leiden. Guardiola schätzte Tuchel bereits, als dieser mit Mainz gegen die Bayern nicht mauern ließ, sondern auf Sieg spielte und ihn dabei immer wieder vor taktische Herausforderungen stellte. Michael Reschke, der einstige Kaderplaner der Bayern, brachte die beiden dann bei einem Abendessen erstmals zusammen und erinnert sich: „Da saßen einander zwei Schach-Großmeister gegenüber und philosophierten auf höchstem Niveau über Fußball, Taktiken und Systeme.“

  • Privatleben

Nach dem Champions-League-Triumph 2021 feierte Tuchel auf dem Rasen von Porto mit seiner Frau und den beiden Töchtern. Heute ist das Paar geschieden. Guardiola war bereits 20 Jahre lang mit seiner Jugendfreundin Cristina zusammen, ehe er sie 2014 heiratete. Das Paar hat drei Kinder im Alter von 22, 20 und 15 Jahren.

  • Die größten Niederlagen

In der Premier League setzte es für Guardiola mit ManCity 2020 ein 2:5 gegen Leicester. Nie zuvor hatte er fünf Gegentore erhalten. Noch schmerzhafter war das 0:4 als Bayern-Trainer gegen Real im Halbfinale der Champions League oder das 0:4 mit City gegen Ex-Klub Barça in der Gruppenphase 2016 inklusive medialer Demütigung. „Ohne den besten Spieler der Geschichte ist Guardiola nur ein einfacher Trainer, aber sicher kein Genie, wie er selbst glaubt“, schrieb Mundo Deportivo.

Wie Guardiola hat auch Tuchel ein Champions-League-Finale verloren: 2020 mit Paris gegen die Bayern. In Erinnerung ist auch ein 1:5 mit Dortmund im Jahr 2015 in der Bundesliga gegen die Bayern – und Guardiola. Bei Chelsea wurde er im Vorjahr nach einem peinlichen 0:1 gegen Dinamo Zagreb gefeuert.

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