Wer nach dem Flick-Aus deutscher Bundestrainer werden könnte

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Die Suche nach einem neuen Bundestrainer ist beim DFB aktuell auch eine Geldfrage. Julian Nagelsmann steht in der Pole Position.

Nach der Freistellung von Hansi Flick läuft die Suche nach einem neuen Bundestrainer beim DFB auf Hochtouren. Dass am Dienstag im Test gegen Frankreich Sportdirektor Rudi Völler coachen wird, wird nicht zur Dauerlösung. Obwohl man bis zur Heim-EURO im nächsten Jahr nur Testspiele zu bestreiten hat, wird man sich in Frankfurt nicht viel Zeit lassen können bei der Trainersuche. Im Oktober steht eine Nordamerika-Reise mit Tests gegen die USA und Mexiko auf der Programm.

Selbst der größte nationale Sportfachverband der Welt kann aktuell nicht mit Geld um sich werfen. Der jüngste Finanzbericht hat eine enorm angespannte Lage aufgezeigt. Auch wegen nötiger Steuerrückstellungen betrug das Minus 33,5 Millionen Euro. Im Sommer erarbeitete der DFB einen Konsolidierungsplan, um das strukturelle Defizit von jährlich 19,5 Mio. Euro auf zumindest 4,5 Millionen zu reduzieren.

Die Trennung von Flick ist nun eine zusätzliche Belastung, weshalb man bei der Suche nach einem Nachfolger nicht auch noch eine Millionen-Ablöse zahlen wird. Nicht nur deshalb wird Ralf Rangnick dem ÖFB erhalten bleiben, obwohl die eine oder andere Stimme im DFB schon davon spricht, dass es ein Fehler war, Rangnick nach dem Ende der Ära von Jogi Löw 2021 nicht kontaktiert zu haben.

Neues Zuhause

Der im Mai 2022 unterzeichnete Vertrag des 64-Jährigen beim ÖFB wird sich im Falle einer erfolgreichen Qualifikation für die EM 2024 um zwei Jahre bis 2026 verlängern. Und das ohne Ausstiegsklausel. Dazu kommt: Rangnick fühlt sich in Österreich pudelwohl und hat erst im Juni sein neues Zuhause am Obertrumer See bezogen. Rangnick hat auch bereits ein klares "Nein" zum DFB geäußert.

Bleiben Kandidaten wie Julian Nagelsmann und Stefan Kuntz (Türkischer Verband), die jedoch aus laufenden Verträgen ausgelöst werden müssten. Nagelsmann geht aktuell noch mit einem hoch dotierten Vertrag bis 2026 als Bayern-Angestellter spazieren. Der Rekordmeister würde ihn gern von der Payroll bekommen.

Günstiger zu haben wäre Oliver Glasner. Welch Auszeichnung, dass der Oberösterreicher von vielen deutschen Medien als ernsthafter Kandidat gehandelt wird. Doch Obacht: Auch Olympique Lyon soll aktuell die Fühler nach dem 49-Jährigen ausstrecken.

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