Weimanns Streifzug durch das Schlaraffenland

Manchester United, Manchester City, Arsenal – Andreas Weimanns Treffen mit den Fußball-Größen.

Er ist erst 21 Jahre alt und hat doch schon ein bisserl was gesehen von der großen weiten Fußballwelt. Vor allem in den letzten drei Wochen. Manchester United, Manchester City und Arsenal waren die Gegner von Andreas Weimann und dem FC Aston Villa, bei dem es der Wiener in der englischen Premier League in dieser Saison schon zu acht Einsätzen gebracht hat.

„Gegen die zu spielen, war schon ein super Erlebnis“, sagt Weimann. Selbst wenn die sportliche Ausbeute mit nur einem Punkt, dem 0:0 gegen Arsenal am vergangenen Samstag, recht mager war. „Wir hätten die Partie auch gewinnen können, ich habe ein Tor geschossen, aber es war leider Abseits“, erzählt der flinke Stürmer.

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Neben dem Punkt hat Weimann auch das Trikot von Lukas Podolski mitgenommen. „Ich hab’ ihn vor dem Spiel gefragt, ob er nachher mit mir tauschen möchte. Wir haben uns ein bisserl unterhalten, und er hat sofort zugesagt.“

Weimanns Streifzug durch das Schlaraffenland

Weniger erfreulich war für Weimann die Partie eine Woche zuvor gegen Meister Manchester City. „Wir haben lange mitgehalten. Bis der Linienrichter plötzlich einen Elfmeter angezeigt hat.“ Der Assistent an der Seitenlinie hatte ein Handspiel – ausgerechnet von Weimann – gesehen. „Ich hab’ den Ball aber nicht einmal mit der Hand berührt. Das hat man auch danach im Fernsehen gesehen. Ich bin komplett ausgezuckt.“ Mit dem Strafstoß zum 2:0 für City war die Partie gelaufen – Endstand 0:5.

Es war viel Lehrgeld, das Weimann und Kollegen in den letzten Wochen bezahlen mussten. Dass man diese großen Teams nie abschreiben dürfe, ist die größte Erkenntnis aus den drei Spielen. „Die haben so viel individuelle Qualität, dass sie immer zurückkommen können. Manchester United war auch am Samstag gegen die Queens Park Rangers in Rückstand und hat das Spiel noch gedreht.“ Da kann auch eine 2:0-Führung, wie sie Weimann am 10. November gegen Manchester United mit einem Doppelpack besorgte, zu wenig sein: Am Ende hieß es 2:3.

Am Dienstag lief es für das Team besser, Weimann spielte gegen Reading bis zur 68. Minute, Teamkollege Benteke erzielte zwölf Minuten später das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg.

Kein Abstiegskampf

Dass Aston Villa – wie schon im Vorjahr – gegen den Abstieg spielt, glaubt Weimann nicht. Der schottische Trainer Paul Lambert ist ebenso neu wie einige Spieler. „Wir sind ein junges Team. Gegen Arsenal sind acht Spieler in der Startformation gestanden, die 23 oder jünger sind.“ Das wird auch von den Fans registriert. „Sie sehen, dass wir richtig Gas geben. Alle sind überzeugt davon, dass wir spätestens im Frühjahr von da unten rauskommen.“

Da unten, das ist momentan Platz 17, der unter den 20 Klubs in der Premier League gerade einmal für den Klassenerhalt reichen würde.

Weimanns Streifzug durch das Schlaraffenland

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Andreas Weimann ist nur in der Premier League der einzige Österreicher, nicht aber in ganz England. Tormann Robert Olejnik ist in der zweiten Liga (League Championship) Fixstarter bei Peterborough United. Der seit Montag 26-jährige Wiener wechselte 2005 in den Nachwuchs von Aston Villa. 2007 ging er zu Falkirk nach Schottland, 2011 zum englischen Viertligisten Torquay. Im Sommer heuerte er bei Peterborough an, ist mit seiner Mannschaft aber ordentlich mit dem Abstiegskampf beschäftigt.

Georg Margreitter ging im August ebenfalls in die League Championship, der 24-jährige Innenverteidiger wechselte von der Austria zu Wolverhampton. Der Vorarlberger ist nach einer Verletzung derzeit nicht im Kader. Die Wölfe, die vom Norweger Ståle Solbakken trainiert werden, sind Mittelständler.

Johannes Ertl ist im Sommer zu einem bekannten Klub gegangen: Portsmouth spielte 2010 noch in der höchsten Klasse, kam aber in finanzielle Schwierigkeiten und ist derzeit nur noch drittklassig (League One). Der Steirer, seit Kurzem 30 Jahre alt, ging 2008 von der Austria zu Crystal Palace, später zu Sheffield United und im Sommer zu Portsmouth. Der Verteidiger hat einen Stammplatz, sein Klub ist aber nur 20. von 24 Vereinen.

Zwei Österreicher sind im Nachwuchs tätig: Offensivspieler Sinan Bytyqi (17) ging im April von der Admira zu Manchester City, wo er in der Unter 18 spielt. Und der 18-jährige Wiener Daniel Bachmann steht bei der Unter-21-Mannschaft von Stoke im Tor.

Weimanns Streifzug durch das Schlaraffenland

    Sp S U N T Pkte
 1.  Manchester United    13 10 0 3 32:18 30
 2.  Manchester City      13 8 5 0 25:10 29
 3.  West Bromwich        13 8 2 3 23:15 26
 4.  Chelsea              13 7 4 2 24:13 25
 5.  Everton              13 5 6 2 23:17 21
 6.  Arsenal              13 5 5 3 23:13 20
 7.  Tottenham Hotspur    13 6 2 5 23:22 20
 8.  West Ham             13 5 4 4 16:15 19
 9.  Swansea City         13 4 5 4 18:16 17
10.  Fulham               13 4 4 5 25:23 16
11.  Liverpool            13 3 7 3 17:16 16
12.  Stoke City           13 3 7 3 11:11 16
13.  Norwich City         13 3 6 4 10:19 15
14.  Newcastle            13 3 5 5 13:19 14
15.  Wigan Athletic       13 4 2 7 15:23 14
16.  Sunderland           13 2 7 4 12:16 13
17.  Aston Villa          14 3 4 7 11:22 13
18.  Southampton          13 3 2 8 20:30 11
19.  Reading              13 1 6 6 16:23 9
20.  Queens Park Rangers  14 0 5 9 10:26 5

DienstagSunderland - Queens Park Rangers   0:0Aston Villa - Reading  1:0Aston Villa: Weimann bis zur 68.

MittwochSouthampton - Norwich City  20.45Stoke City - Newcastle 20.45Swansea City - West Bromwich 20.45Tottenham Hotspur - Liverpool  20.45Chelsea - Fulham  20.45Everton - Arsenal  20.45Manchester United - West Ham 21.00Wigan Athletic - Manchester City 21.00~ 

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