Wegweiser für ÖFB-Reise nach Brasilien

Abschlusstraining: Marko Arnautovic (re.) und Philipp Hosiner sollen Tore schießen.
Am Mittwoch testet das Team in Wales. Was alles passieren muss, damit man bei der WM in Brasilien dabei ist.

Marko Arnautovic war Montag im Wiener Prater wieder in seinem Element. Ein Tor beim internen Trainingsspielchen des Nationalteams bejubelte er, als hätte er wieder einmal die Champions League gewonnen. Die Stimmung könnte jedenfalls nicht viel besser sein in Österreichs Fußball-Auswahl vor dem Test-Länderspiel am Mittwoch (20:45 Uhr MEZ, live ORFeins) in Swansea gegen Wales.

Bis auf den verletzten Stuttgart-Legionär Martin Harnik sind alle ins Teamquartier eingerückt, Janko und Garics landeten erst Montag in Wien und fehlten bei der Vormittagseinheit, ebenso Fuchs und Alaba, die ein heftiges Zwicken im Oberschenkel verspüren. Hinter ihrem Einsatz steht daher noch ein großes Fragezeichen, eine Entscheidung soll kurzfristig fallen.

Weichenstellung

2013 ist generell das Jahr der Entscheidung, was die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2014 betrifft. Will Österreich zur Endrunde nach Brasilien fliegen, dann ist eine Steigerung im Spiel dringend vonnöten, um Irland und vor allem Schweden zu überflügeln und die Playoffs zu erreichen. Diese Punkte sollten sich bald zum Besseren ändern:

Der Wille „Wir müssen entschlossener werden, in den wichtigen Spielen mehr Biss zeigen“, fordert Mainz-Legionär Andreas Ivanschitz. „In diesem Bereich müssen wir zulegen, dann können wir unser Ziel erreichen.“ Je enger sich Spiele gestalten, je mehr Qualität der Gegner aufweisen kann, desto eher entscheiden Kleinigkeiten über den Ausgang einer Partie. Die Elf von Marcel Koller muss das Glück erzwingen können.

Kein Fernweh „Wir müssen auch auswärts gewinnen. Unentschieden werden für unser Ziel einfach nicht reichen.“ Teamchef Marcel Koller weiß, wovon er spricht, immerhin hat seine Mannschaft mit dem 0:0 in Kasachstan zwei wichtige Punkte im Kampf um ein WM-Ticket liegen gelassen. „Wer auswärts gewinnen will, muss einfach mehr tun als der Gegner und vor allem mehr Zweikämpfe gewinnen.“

Ruhe am Ball Koller erwartet von seinen Spielern mehr Abgeklärtheit bei Ballbesitz. Mit der nötigen Ruhe lassen sich Ballverluste vermeiden. Ohne Ballverluste ist es ein Leichtes, sein eigenes Spiel nach Belieben aufzuziehen. Und der eigenen Defensive kann man Konterstöße des Gegners ersparen. Österreich verfügt über Legionäre mit Qualität, die sich bei ihren Vereinen die Routine zur Umsetzung dieses Vorhabens angeeignet haben.

Kalte Schnauze Wer gewinnen will, muss Tore erzielen. Das größte Manko der Nationalmannschaft ist das Verwerten der Möglichkeiten, die man sich im Laufe der WM-Qualifikation erarbeitet hat. Unterm Strich steht zu wenig Zählbares. „Vor dem Tor müssen wir konsequenter auftreten. In einer Qualifikation bekommst du nicht jedes Spiel vier oder fünf Chancen, von denen du dann eine reinhaust“, appelliert Marcel Koller an die Konzentration seiner Offensivkräfte.

Eine Verbesserung dieser Punkte wird schon am Mittwoch in Wales angestrebt. Aston Villa-Legionär Andreas Weimann hofft auf einen Einsatz und warnt vor dem Gegner: „Sie haben gute Spieler aus der Premier League. Das ist keine leichte Aufgabe.“

Fakten

Ära Koller: 9 Spiele bestritt das Nationalteam unter der Leitung des 52-jährigen Schweizers. Dabei gab es vier Siege, zwei Remis und drei Niederlagen.

Gegner Wales: 7 Spiele absolvierte Österreich gegen den Mittwoch-Gegner (20:45 Uhr MEZ, live ORF eins). Fünf Partien wurden gewonnen, es gab ein Remis (1:1 1992 in Wien) und eine Niederlage (0:1 1975 in Wrexham).

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