Wacker-Sportchef Hörtnagl als Verkaufsgenie
Gerhard Stocker bringt es in seiner ehrlichen Art auf den Punkt. "Wenn wir die Transfererlöse nicht erzielt hätten, dann hätten wir zusammenpacken können", gesteht der Präsident von Wacker Innsbruck. Nur den lukrativen Spielerverkäufen in den vergangenen zwei Jahren ist es zu verdanken, dass es den Traditionsverein heute in dieser Form noch gibt und dass der FC Wacker am Samstag in Hütteldorf gegen Rapid auflaufen darf.
Tatsächlich liest sich die Transferbilanz von Alfred Hörtnagl beeindruckend: Der Innsbrucker Sportvorstand scheint ein richtiges Verkaufsgenie zu sein und hat mit seinen Deals dem Verein so schon mehr als zwei Millionen Euro beschert. Im Winter 2017 brachte er Ramir Tekir (Liefering, 300.000 Euro Ablöse laut www.transfermarkt.at ) an den Mann und hatte damit einen großen Anteil, dass der damalige Zweitligist die Lizenz erhielt. Im Sommer folgten dann die Verkäufe von Patrik Eler zu Nancy (610.000) und von Michael Lercher zu Mattersburg (50.000).
Nach dem Bundesliga-Aufstieg 2018 verließ Kapitän Florian Jamnig die Innsbrucker um kolportierte 250.000 Euro in Richtung LASK, im Winter folgten dann die nächsten gewinnbringenden Abgänge: Die Verteidiger Albert Vallci (um 750.000 Euro zu Salzburg) und Dominik Baumgartner (um 100.000 Euro zu Bochum) spülten erneut wichtiges Geld in die klamme Vereinskasse.
Auch in diesem Sommer darf Innsbruck wieder mit Einnahmen rechnen. Innenverteidiger Manuel Maranda wird laut englischen Quellen zu Zweitliga-Aufsteiger Barnsley wechseln und das Geschäftsmodell von Sportvorstand Alfred Hörtnagl bestätigen. Nicht von ungefähr hat er vor einem Jahr den Antrag gestellt, mit der Zweiermannschaft von Wacker in die Bundesliga aufzusteigen. Viele hatten ihn damals belächelt, weil die Innsbrucker in der Regionalliga lediglich ein Mitläufer waren. Nun zählt die junge Wacker-Mannschaft zu den positiven Überraschungen in der zweiten Bundesliga und versorgt auch das Einserteam immer wieder mit Nachschub.
Manuel Maranda (21), der am Samstag gegen Rapid mit Mathias Maak das Abwehrduo bilden wird, hat ebenso über Wacker II den Sprung in die Einserformation geschafft wie Matthäus Taferner (18), der unter Neo-Coach Thomas Grumser seine Chance erhielt und zuletzt einer der auffallendsten Spieler war.
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