Vor dem CL-Kracher gegen die Bayern: Wie Salzburg überraschen will

Vor dem CL-Kracher gegen die Bayern: Wie Salzburg überraschen will
Salzburg fordert im Achtelfinale der Champions League die vermeintlich übermächtigen Bayern - ein ungleiches Duell mit einigen Parallelen.

Auf Salzburg wartet heute das größte Spiel in der Vereinsgeschichte, das Achtelfinale in der Champions League gegen den FC Bayern München (21 Uhr / live auf Servus TV, Sky und DAZN). Für den österreichischen Serienmeister ein Spiel weit weg von jeglicher Normalität.

Nicht nur, weil das Stadion mit 29.520 Fans nach langer Zeit wieder einmal voll sein darf und wird. Geht man in der heimischen Liga seit Jahren als Favorit in jede Partie, ist man diesmal krasser Außenseiter. Der Goliath wird auf der großen Fußballbühne zum David.

Druckverteilung

Salzburgs Jungstar Karim Adeyemi ist dieser Rollentausch "wurscht". Dann gibt der 20-Jährige aber doch zu: "Ein bisschen ungewohnt ist es schon. Aber wir machen uns keinen Druck, den haben die Bayern." Für den "Münchner Jungen", wie er sich selbst bezeichnet, sei es eine besondere Ehre gegen seinen Ex-Klub spielen zu dürfen: "Wir sind motiviert und haben richtig Lust."

Worte, die Trainer Matthias Jaissle gerne hört, er setzt auf den Spaßfaktor: "Wir haben mit dem Einzug ins Achtelfinale Historisches geschafft. Jetzt sollen sich die Jungs auf dieses Match freuen." Verstecken will man sich jedoch nicht. "Wir haben den Ansatz, unser Spiel durchbringen zu wollen", stellt Jaissle trotz allem Respekt klar, "auch gegen die beste Mannschaft der Welt."

„Absolute Weltklasse“

Die Ausgangslage ist unterschiedlich. Während Salzburg in diesem Jahr zwei Siege in zwei Spielen gefeiert hat, setzte es für die Bayern zuletzt eine überraschende 2:4-Niederlage in Bochum. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund weiß jedoch: "Sie haben selten zweimal hintereinander verloren." Trainer Jaissle sieht das ähnlich: "Jetzt wollen sie es natürlich wiedergutmachen." Ihre letzte Auswärtsniederlage in der Champions League kassierten die Münchner 2017. Ihre Bilanz in der Gruppenphase im Herbst: Sechs Spiele, sechs Siege, 22:3 Tore. "Absolute Weltklasse. Da sieht man, was für eine Wucht auf uns wartet", zieht Jaissle den Hut.

Natürlich gibt es aber auch einige Gemeinsamkeiten. Beide dominieren ihre nationalen Ligen seit Jahren nach Belieben. Salzburg feierte in Österreich zuletzt acht Meistertitel in Folge, die Bayern in Deutschland sogar noch einen mehr. Dennoch gibt es einen großen Unterschied, wie Christoph Freund weiß: "Wir machen Stars, die Bayern holen Stars und die bleiben dann auch bei ihnen." Wie beispielsweise der aktuelle Weltfußballer Robert Lewandowski. Mit Manuel Neuer wird heute aber auch einer fehlen (Knie-OP).

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Trainer-Parallelen

Ein Blick auf die Trainerbank zeigt hingegen wieder eine Parallele auf. Matthias Jaissle (33) und Bayerns Julian Nagelsmann (34) bilden das jüngste Trainerduo bei einem Match in der Königsklasse. Vergleiche lässt der Salzburg-Coach aber nur ungern zu: "Wir sind beide jung, haben ähnliche Stationen gehabt. Aber Julian ist Julian und ich bin ich." Nagelsmann strich das gute Verhältnis der beiden zueinander hervor, wird Salzburg keinesfalls unterschätzen: "Sich hinten einzuigeln würde gegen ihre DNA sprechen."

Die bisher einzigen Vergleiche mit Deutschlands Rekordmeister 2020 verlor Salzburg 2:6 und 1:3. "Wir haben uns aber verbessert. Wir haben sowohl international als auch in der Liga deutlich weniger Tore bekommen", weiß Freund. Die Salzburger rechnen sich diesmal Chancen aus gegen die Bayern. "Wir können ein Klotz an ihrem Bein sein", grinst Adeyemi. Wie das Duell David gegen Goliath ausging, ist bekannt …

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