Vor 25 Jahren: "Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gutgetan"

Preisgekrönter Günther Jauch
In Madrid sorgte ein umgefallenes Tor am 1. April 1998 für Fußball-Geschichte. Günther Jauch und Marcel Reif bekamen für ihre Spontan-Moderation Preise.

Der 1. April 1998 war ein Mittwoch. Damals duellierten sich im Halbfinal-Hinspiel der Champions League Real Madrid und Titelverteidiger Dortmund vor 85.000 Fans. Real-Fans tobten und zerrten am Schutzzaun, der hinter einem der beiden Tore stand. Das Gitter fiel um – das Tor, das am Zaun befestigt war, auch und ging in die Brüche.

Was tun?

Es war 20.43 Uhr. Das Match hätte um 20.45 Uhr beginnen sollten.

Auf dem Platz herrschte Ratlosigkeit. Bis endlich jemand ein Ersatztor vom Real-Trainingsgelände herbrachte.

Vor 25 Jahren: "Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gutgetan"

Weil die Zeit drängte, ging es mit polizeilicher Blaulicht-Eskorte zurück ins Bernabéu. Mit 76-minütiger Verspätung pfiff der niederländische Schiedsrichter Mario van der Ende die Partie an.

Dank Toren von Fernando Morientes und Christian Karembeu gewannen die Königlichen mit 2:0.

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Zur Legendenbildung an diesem 1. April 1998 trugen im deutschsprachigen TV-Raum ganz besonders Günther Jauch als Moderator und Marcel Reif als Kommentator bei.

„Es war ein Abend der Anarchie. Champions-League-Spiele sind bis auf die letzte Sekunde durchgeplant, solch ein Chaos schien schlicht nicht möglich. Und auch für den Sender war die Situation sehr unappetitlich. Es wusste beispielsweise niemand, ob Werbung gezeigt werden darf“, verriet Reif 2008 gegenüber der Welt.

Deswegen blieb RTL ununterbrochen auf Sendung.

Für die Ewigkeit

Jauch und Reif lieferten während der Überbrückung Sprüche für die Ewigkeit. „Für alle, die nicht rechtzeitig eingeschaltet haben – das erste Tor ist schon gefallen“, witzelte Jauch. „Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gutgetan“, scherzte Reif. Das Duo erhielt 1998 für diese Spontan-Darbietung den Bayerischen Fernsehpreis.

Fast 13 Millionen TV-Zuschauer hatten in Deutschland vor dem Anpfiff ihre TV-Geräte einschaltet – das Fußballspiel verfolgen dann aber nur noch sechs Millionen.

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