Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der EM sollte die EURO 2020 in 13 Städten in 13 Ländern ausgetragen werden. Nach der Vergabe fiel Brüssel aus, wegen Corona mussten auch Bilbao und Dublin gestrichen werden. Die für Dublin vorgesehenen Spiele wurden auf St. Petersburg und London aufgeteilt, jene von Bilbao nach Sevilla verlegt. Jetzt gibt es nur Austragungsorte, wo die Behörden Zuschauer zulassen.
Nach aktuellem Stand werden es in Budapest mit knapp 100 Prozent des Fassungsvermögens am meisten sein. In London (acht Partien) und St. Petersburg (sieben) finden die meisten Spiele statt. Die erste paneuropäische EURO wird durch enormen Reiseaufwand gekennzeichnet sein. So liegen zwischen Sevilla und Baku 4.766 Kilometer. Manche Teams werden in den Ländern, in denen sie spielen, nicht bleiben. Österreich zum Beispiel reist nach den Partien in Bukarest ins Teamcamp nach Seefeld zurück.
710 Millionen Dollar kostete das 2015 fertiggestellte Nationalstadion. Vor dem Bau mussten Reste der Ölförderanlagen entsorgt werden. Das Stadion hat eine Leichtathletik-Anlage. Nach der Eröffnung 2019 fand das Finale der Europa League in Baku statt. Nach drei Spielen der Gruppe A wird auch ein Viertelfinale in Baku ausgetragen.
Geplante Zuschauerzahl: 31.500.
Olympiastadion Rom; Kapazität: 72.689 Zuschauer
Das Olimpico wurde 1927 errichtet, 1960 bei Olympia fanden dort die Leichtathletik-Bewerbe statt. Die EURO ist die vierte Fußball-Großveranstaltung im Oval, das seit 1953 Heimstätte von AS Roma und Lazio ist. Österreich verlor bei der WM 1990 gegen Italien 0:1. Jetzt wird Italien hier die Gruppenspiele austragen und ein Viertelfinale stattfinden.
Geplante Zuschauerzahl: 16.500.
Gruppe B
Parken-Stadion in Kopenhagen; Kapazität: 38.190 Zuschauer
Das größte Stadion Dänemarks wurde 1911 eröffnet und hat seit dem Song Contest 2001 ein schließbares Dach. Die Arena ist die Heimstätte des FC Kopenhagen und der Nationalmannschaft. 1994 und 2000 fanden Endspiele im Europacup statt. Bei der EURO absolviert Dänemark die drei Gruppenspiele. Auch ein Achtelfinale findet statt.
Geplante Zuschauerzahl: 11.250.
Gruppe B und E
Krestowski-Stadion in Sankt Petersburg; Kapazität: 69.501 Zuschauer
Die Baukosten für die Neuerrichtung 2017 betrugen 930 Millionen Euro. Das Stadion hat ein schließbares Dach und einen herausfahrbaren Rasen. Vor der Eröffnung des WM-Stadions 2018 musste bei Infrastruktur und Möbeln nachinvestiert werden. In der Heimstätte von Zenit werden sechs Gruppenspiele und ein Viertelfinale gespielt.
Geplante Zuschauerzahl: 30.050.
Gruppe C
Johann-Cruyff-Arena in Amsterdam; Kapazität: 54.990 Zuschauer
Die multifunktionale Arena hat schon 25 Jahre auf dem Buckel und kostete 140 Millionen Euro. Sie war die erste in Europa mit einem schließbaren Dach. Nach dem Tod von Legende Johann Cruyff bekam die Arena 2018 ihren Namen. Die Niederlande spielen hier die Vorrunde u.a. gegen Österreich. Auch ein Achtelfinale findet statt.
Geplante Zuschauerzahl: 12.500.
Arena Nationala in Bukarest; Kapazität: 55.600 Zuschauer
Das 2011 eröffnete Stadion hat 55.600 Sitzplätze und kostete 234 Millionen Euro. Wie in Frankfurt gibt es eine zeltähnliche Dachkonstruktion. 2012 fand das Finale der Europa League zwischen Atlético Madrid und Bilbao (3:0) statt. Österreich spielt in Bukarest gegen Nordmazedonien (13. Juni) und gegen die Ukraine (21. Juni).
Geplante Zuschauerzahl: 13.000.
Gruppe D
Wembley-Stadion in London; Kapazität: 90.652 Zuschauer
Das 2007 neu erbaute Wembley ist das größte EM-Stadion. 1,2 Milliarden Euro kostete es. Die Arena der englischen Nationalmannschaft hat 90.000 Sitzplätze, 2.618 Toiletten und 98 Küchen. Charakteristisch ist der 133 Meter hohe Bogen. Hier finden Englands Vorrundenpartien, ein Achtelfinale, beide Semifinali und das Finale statt.
Geplante Zuschauerzahl: 22.500.
Hampden Park in Glasgow; Kapazität: 52.500 Zuschauer
Es ist das älteste Stadion dieser EM. Das Eröffnungsspiel zwischen Queens Park und Celtic Glasgow fand 1903 statt. Bis 1950 war es das weltgrößte Stadion mit einem Fassungsvermögen von knapp 150.000. Schottland kann im Heimstadion zwei seiner Gruppenspiele absolvieren. Danach findet ein Achtelfinale statt.
Für die Olympia-Bewerbung 2004 um 120 Millionen Euro inklusive Leichtathletik-Anlage gebaut, wird die Arena nur selten für Fußball verwendet, da Betis und FC Sevilla eigene Arenen haben. Bis 2023 finden hier die Finalspiele der Copa del Rey statt. Spanien absolviert hier alle drei Gruppenspiele. Auch ein Achtelfinale wird hier gespielt.
Das als Allianz-Arena bekannte Stadion wurde vor der WM 2006 errichtet und befindet sich im Eigentum des FC Bayern. Dieser kassierte hier im Finale der Champions League 2012 eine seiner bittersten Niederlagen. Die Außenhülle ist eine der größten LED-Fassaden der Welt. Deutschland spielt hier die Vorrunde. Auch ein Viertelfinale findet statt.
Geplante Zuschauerzahl: 14.500.
Puskas Arena in Budapest; Kapazität: 67.155 Zuschauer
Bei der 2019 eröffneten Arena erinnern nur noch die Säulen an der Fassade an das 1953 errichtete Puskás-Stadion. Die Baukosten waren mit 560 Mio. Euro doppelt so hoch wie geplant. Zuletzt fanden mehrere Champions-League-Partien statt. Bei der EM sind hier Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal gegen die Ungarn zu sehen.
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