Von Rapid bis WAC: Wie die Chancen auf die Meistergruppe stehen
Salzburg, Sturm und der LASK sind durch, sechs Vereine rittern um die restlichen drei Tickets für die Meistergruppe. Rapid ist noch nicht fix dabei, die Austrianer sitzen auf dem Schleuderstuhl auf Platz sechs und die Auslosung von Klagenfurt lässt ein Fotofinish in Runde 22 am 19. März erahnen.
Nicht mehr so kompliziert wie 2022 sind die Rechenspiele aufgrund der nun auch in Österreich erfolgten Abschaffung der Auswärtstorregel: Bei punktegleichen Teams zählen die direkten Duelle. Wenn es auch da Punktegleichstand gibt (so sind etwa die Spiele Rapid – Lustenau 1:1 und 3:3 ausgegangen), zählen nicht mehr die Auswärtstore, das Torverhältnis ist dann der Maßstab.
Welche Vereine dürfen sich noch Hoffnungen machen und wie groß ist ihre Chance auf die Meistergruppe?
Eine KURIER-Analyse:
4. Platz: Rapid 30 Punkte, Torverhältnis +10.
(Restprogramm: Salzburg heim, WSG Tirol heim, Austria auswärts)
In den ersten vier Saisonen seit der Ligareform waren 30 Punkte nach 22 Runden stets ausreichend. Heuer könnte der eine oder andere Zähler mehr nötig sein. Das hängt mit der Auslosung von Klagenfurt zusammen – dazu später.
Rapid will gegen Salzburg die Top-6 fixieren, über 20.000 Karten sind schon verkauft.
Der Rekordmeister wartet aber seit 16 Duellen auf einen Sieg gegen den Serienmeister. Der zweite Matchball liegt gegen die WSG bereit, gegen die Tiroler gab es zuletzt acht Siege in Folge. Sollte es auch da schiefgehen, könnte es im Wiener Derby noch zum großen Showdown kommen.
Chance auf die Top 6: 95 Prozent
5. WSG Tirol 28 Punkte, Torverhältnis 0.
(LASK heim, Rapid auswärts, Sturm heim)
Einerseits schaut es für die WSG sehr gut aus, andererseits wären null Punkte aus den ausstehenden Partien keine Sensation. Es könnte bis zum finalen Heimspiel gegen Sturm spannend bleiben. Gegen die Grazer gab es noch keinen Sieg.
Top-6-Chance: 60 %
6. Austria 26 Punkte, Torverhältnis +4.
(Ried auswärts, Sturm auswärts, Rapid heim)
Die drei Minuspunkte wegen Lizenzvergehen tun den Wienern immer noch weh. Und jetzt setzt Ried auch noch auf den Trainereffekt im Duell am Samstag.
Mit der Partie in Graz wird es danach nicht leichter. Immerhin würde bei Punktegleichheit mit Klagenfurt das direkte Duell für die Austria sprechen.
Viel deutet darauf hin, dass ausgerechnet das Derby entscheiden wird. Die Violetten sind gegen Rapid seit acht Partien ungeschlagen. Bereits im Herbst hat sich die Austria gegen die Grünen in Runde 11 in die Top-6 gesiegt.
Top-6-Chance: 50 %
7. Klagenfurt 24 Punkte, Torverhältnis -7.
(Altach heim, Hartberg heim, Lustenau auswärts)
Trainer-Routinier Peter Pacult ist ein Phänomen: Nach dem Sprung in die Meistergruppe hat der damalige Aufsteiger die Schlüsselspieler Greil, Gemicibasi und Timossi Andersson verloren. Dennoch darf Klagenfurt nach dem glücklichen Sieg in Graz ein Jahr später mit der Wiederholung dieses Coups rechnen.
Die gute Auslosung offenbart eine unglaubliche Bilanz: Die Austria hat gegen Altach, Hartberg und Lustenau alle sieben Partien seit dem Aufstieg gewonnen. Wenn diese Serie hält, ist Klagenfurt wieder in den Top-6.
Top-6-Chance: 45 %
8. Lustenau 21 Punkte, Torverhältnis -9.
(Sturm heim, WAC auswärts, Klagenfurt heim)
Der Aufsteiger benötigt drei Siege und etwas Schützenhilfe der Konkurrenz. Im Herbst gab es gegen die anstehenden Gegner keinen einzigen Punkt. Weitergeträumt werden darf nur nach einem Heimsieg gegen Sturm.
Top-6-Chance: 10 %
9. WAC 20 Punkte, Torverhältnis -4.
(Hartberg auswärts, Lustenau heim, Ried auswärts)
Der WAC muss sich auf die erste Teilnahme an der Quali-Gruppe einstellen – nur Salzburg und Sturm hätten dann noch eine weiße Top-6-Weste. Die Auslosung erhält zumindest noch die Hoffnung auf drei Siege und den Sprung in die Meistergruppe mit (nur) 29 Punkten.
Top-6-Chance: 5 %
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