Von Hazard bis Jovic: Real Madrid dreht am Millionenrad

Noch ist der Markt geschlossen, trotzdem wird besonders von einem Topklub fleißig eingekauft.

Es ist schon kurios, aber es gehört beim Fußball halt auch zum Geschäft: Der Transfermarkt öffnet in allen großen Fußball-Ländern ja offiziell eigentlich erst am 1. Juli. Das hindert aber viele Topklubs nicht daran, schon jetzt eifrig einzukaufen.

Besonders ein großer Verein hat es diesen Sommer ziemlich eilig. Champions-League-Rekordsieger Real Madrid reagiert auf eine titellose Saison mit einer Kaufwut der besonderen Art: Schon mehr als 300 Millionen Euro wurden in neue Spieler investiert – und so bereits jetzt ein Klubrekord aufgestellt.

Aber nicht nur bei den Königlichen sitzt das Geld locker. Die zehn teuersten Transfers der Sommertransferzeit 2019, die ja noch gar nicht begonnen hat:

Der belgische Superstar soll Real Madrid zurück an die europäische Spitze führen. Von Chelsea verabschiedete sich der 28-Jährige mit dem Europa-League-Titel. 100 Millionen sind vorerst geflossen, 40 weitere können noch folgen, sollte Hazard mit Real so erfolgreich sein wie es in Madrid erwartet wird. Wie hoch die Erwartungshaltung der Real-Fans ist, zeigte schon die Präsentation, bei der das riesige Estadio Bernabéu prall gefüllt war.

Real Madrid Unveil Eden Hazard
  • 80 Mio. € für Lucas Hernandez:

Auch die Bayern haben die Lehren aus einer (europäisch) erfolglosen Saison gezogen. Das berühmte Festgeldkonto wurde angezapft: Der 23-jährige Franzose, für den an Atlético Madrid die festgeschriebene Ablöse von 80 Millionen Euro bezahlt wurde, ist der teuerste Spieler der Bundesliga-Geschichte. Der Transfer des Defensivspielers ist aber nicht risikolos: Wegen einer Knie-Operation hat der Weltmeister von 2018 seit Februar nicht mehr gespielt.

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  • 75 Mio. € für Frenkie de Jong:

Schon bevor der Hype um das junge Ajax-Team in der Champions League losging, hatte sich der FC Barcelona die Dienste des 22-Jährigen gesichert. Durch Bonuszahlungen kann die Ablösesumme auf bis zu 86 Millionen Euro steigen. Auch Willem II Tilburg kann sich freuen: De Jongs Stammklub partizipiert mit zehn Millionen Euro.

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Der Serbe war einer der Shootingstars der Saison 2018/’19. 27 Saisontore unter Trainer Adi Hütter für Eintracht Frankfurt bewegten Real Madrid dazu, für den Serben vorerst einmal 60 Millionen Euro hinzulegen, zu denen noch fünf weitere kommen könnten. 30 Prozent der Transfersumme sollen an den Ex-Klub des 21-Jährigen – Benfica Lissabon – gehen. Trotzdem ist es der Rekordverkauf der Frankfurter.

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  • 50 Mio. € für Éder Militão:

Der Innenverteidiger ist ein weiterer Brasilianer, der sich bei seiner ersten Europa-Station FC Porto für einen ganz großen Verein empfohlen hat. Real Madrid verpflichtete den 21-Jährigen dank einer Ausstiegsklausel. Für die Portugiesen ist der Verkauf ein gutes Geschäft, haben sie vor zehn Monaten doch nur sieben Millionen Euro an Éder Militãos Jugendverein FC São Paulo bezahlt. Der nun teuerste Spieler der portugiesischen Topliga ist aktuell mit Brasilien bei der Copa América engagiert.

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  • 48 Mio. € für Ferland Mendy:

Auch Olympique Lyon profitierte von der Kaufwut der Königlichen. Der zweimalige französische Teamspieler brachte fast das Zehnfache dessen, was der Ligue-1-Klub 2017 an Le Havre bezahlen musste. Ferland Mendy ist nun der zweitteuerste Linksverteidiger der Welt – nur Namensvetter Benjamin Mendy war noch teurer, er ist ja 2017 um 57,5 Millionen Euro von Monaco zu Manchester City gewechselt.

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  • 45 Mio. € für Rodrygo:

Auch für den bisher siebentteuersten Transfer in diesem Sommer ist Real Madrid verantwortlich. Gekauft wurde der Linksaußen, der das größte Talent Brasiliens sein soll, schon vor einem Jahr, als Rodrygo noch 17 Jahre alt war. Wegen des FIFA-Transferregulativs, das Wechsel von minderjährigen Spielern über Kontinentalgrenzen hinweg verbietet, darf der mittlerweile 18-Jährige erst jetzt nach Europa.

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  • 38 Mio. € für Raúl Jiménez:

Der Mexikaner überzeugte als Leihspieler bei Premier-League-Aufsteiger Wolverhampton so sehr, dass die Wanderers nun von ihrem Kaufrecht Gebrauch machten und inklusive der Leihsumme insgesamt 41 Millionen an Benfica Lissabon bezahlten. Der 28-jährige Stürmer aus Mexiko erzielte in seiner ersten Saison in England immerhin 17 Treffer und bereitete dazu acht weitere Tore vor.

Premier League - Liverpool v Wolverhampton Wanderers
  • 35 Mio. € für Benjamin Pavard:

Der Franzose machte bei der WM 2018 auf sich aufmerksam: Der Treffer des Rechtsverteidigers gegen Argentinien wurde zum schönsten Tor des Turniers gewählt. Nachdem monatelang über einen Wechsel des 23-Jährigen vom VfB Stuttgart zu Bayern München spekuliert worden war, wurde der Transfer zum deutschen Serienmeister im Jänner 2019 offiziell. 35 Millionen Euro beträgt die vertraglich festgeschriebene Ablösesumme – viel Geld für einen Defensivspieler, der mit seinem Klub gerade erst abgestiegen ist.

  • 32 Mio. € für Kerem Demirbay:

Auch für Transfers innerhalb der deutschen Bundesliga wechselt mittlerweile viel Geld den Besitzer – und das nicht nur, wenn Ligakrösus Bayern München auf Einkaufstour geht. Immerhin 32 Millionen Euro blätterte Bayer Leverkusen für den Mittelfeldspieler der TSG Hoffenheim hin. Der 25-jährige zweimalige deutsche Teamspieler ist damit der teuerste Neuzugang in der Geschichte des Werksklubs. Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler meinte am Tag der Verpflichtung, dass diese „ein deutliches Signal für unsere Ambitionen“ sei.

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