Von Barcelona bis Brooklyn: Wo Katar die Finger im Spiel hat

Von Barcelona bis Brooklyn: Wo Katar die Finger im Spiel hat
Nicht nur auf Sportevents hat es das Emirat abgesehen, auch Vereine und Ligen polieren das Image auf. Bayern München beschert das Ärger.

Es war ein Transparent so groß wie ein Einfamilienhaus, das in der Südkurve gezeigt wurde. Aber nicht nur die Dimension regte auf beim Heimspiel von Bayern München vergangene Woche. Auch der Inhalt war brisant. „Für Geld waschen wir alles rein.“ Unter dem Schriftzug waren der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn und Vereinspräsident Herbert Hainer neben einer Waschmaschine mit der Aufschrift „FCB AG“ beim Waschen blutverschmierter Kleidung zu sehen.

Die Bayern-Fans protestieren gegen die geschäftlichen Beziehungen des Klubs mit Katar. Die Mitglieder haben bei der Jahreshauptversammlung kommende Woche einen Antrag eingebracht, der darauf abzielt, den Sponsorvertrag nicht mehr zu verlängern. Im WM-Gastgeberland absolvieren die Münchner regelmäßig ihr Winter-Trainingslager. Zudem ist die Fluggesellschaft Qatar Airways seit mehreren Jahren Sponsor, für rund 17 Millionen Euro im Jahr.

Die Fluglinie ist ein großer Geldgeber im globalen Sport, vor allem im Fußball. Sie zählt zu den sechs Toppartner des Weltverbandes FIFA. Das Unternehmen war auch offizieller Airline-Partner bei der heurigen EM und ist ein bedeutender Geldgeber des südamerikanischen Fußball-Verbandes.

Der Eintritt in die große Fußballwelt gelang beim FC Barcelona. Die Katalanen spielten 107 Jahre lang ohne Trikotsponsor, ab 2006 gewöhnten sie die Fans mit UNICEF an die bedruckte Brust. Ab 2011 wurde erstmals für das weltberühmte Leiberl bezahlt – von der Qatar Foundation. Nach zwei Jahren ersetzte die kommerzielle Fluglinie die private Stiftung.

Die Perle aus Paris

Die Fluglinie ist zudem Sponsor des italienischen Traditionsklubs AS Roma und der Boca Juniors, dem Kultklub aus Buenos Aires. Letzter im Bunde ist der kleine belgische Verein KAS Eupen.

Nach dem Barcelona-Engagement ging es Schlag auf Schlag. Die Beteiligungsfirma Qatar Sports Investments kaufte 2011 für etwa 30 Millionen Euro Aktienanteile an Paris Saint-Germain. Um keine Probleme mit den Financial-Fair-Play-Regeln der UEFA zu bekommen, hat man auf Qatar Airways als Trikotsponsor verzichtet.

Außerhalb des Fußballs ist der bekannteste Verein, der unterstützt wird, der Basketball-Klub Brooklyn Nets. In Australien unterstützt die Fluglinie zwei Sportarten, die Australian Football League und Golf Australia.

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