Vierte Bilanz vor der Trennung: Rapid punktet mit Minimalismus
Der KURIER lässt auch in dieser Saison, in der die Bundesliga erneut nach 22 Runden in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe geteilt wird, am Montag das jeweilige Wochenende Revue passieren. Was fiel in der vierten Runde positiv auf, was hingegen negativ?
+ Salzburgs Torhunger: 2:0 bei Rapid, 4:1 gegen Mattersburg, 5:2 gegen den WAC, 6:0 in St. Pölten - der Red-Bull-Express braust durch die Bundesliga - und das ungebremst. "Salzburg ist eine andere Liga. Das muss man ehrlich so sagen", war die Erkenntnis von SKN-Keeper Christoph Riegler, nachdem er am Samstag in der NV-Arena ein halbes Dutzend Gegentore kassiert hatte.
+ Wolfsbergs Torjäger: Shon Weissman gelang am Samstag ein seltenes Kunststück. Beim 5:0-Heimsieg des WAC gegen Mattersburg erzielte der Israeli vier Treffer. Damit hält er schon bei sieben Saisontreffern und führt die Torschützenliste vor Salzburgs Shooting Star Erling Haaland und Hartberg-Stürmer Dario Tadic (je 6) an. So viele Tore hat noch kein anderer Spieler in seinen ersten vier Bundesliga-Spielen gemacht. „Er hat ein besonderes Näschen für die Räume, wo es was zu erben gibt“, meinte WAC-Trainer Gerhard Struber.
+ Rapids Minimalismus: Fünf Tore erzielt, fünf Tore erhalten, immerhin sieben Punkte geholt: Die Hütteldorfer haben aus relativ wenig in dieser Saison relativ viel gemacht. Bei Sturm reichte am Sonntag ein (umstrittener) Treffer von Stefan Schwab für einen 1:0-Sieg. „Glanz war es keiner, aber wichtig sind die drei Punkte. Es war natürlich kein schönes Spiel, aber am Ende des Tages interessiert das auch keinen", gab der Goldtorschütze beim TV-Sender Sky zu Protokoll.
- Austrias Durchhaltevermögen: Nicht zum ersten Mal verpatzten die Wiener in dieser Saison die zweite Spielhälfte. Gegen Schlusslicht Admira reichte es deshalb am Sonntag nur zu einem 1:1. "Wir mussten unserer körperlichen Situation Tribut zollen, durch das Spiel am Donnerstag und den heißen Temperaturen heute. Dadurch ist es nicht gelungen, das Spiel als Sieger zu beenden", meinte Trainer Christian Ilzer.
- Mattersburger Defensive: Vier Gegentore gegen Salzburg, je fünf Gegentore gegen Austria und gegen Wolfsberg - die Abwehr der Burgenländer ist momentan nicht Bundesliga-tauglich. "Es ist auch eine mentale Blockade. Wir müssen dieses Spiel nun ordentlich aufarbeiten“, erklärte Trainer Franz Ponweiser, warum seine Mannschaft nach Rückschlägen momentan in alle Einzelteile zerfällt.
- St. Pöltens Negativlauf: Saisonübergreifend sind die Niederösterreicher in der Bundesliga nun schon 13 Spiele sieglos. "Wir machen noch zu oft extrem grobe individuelle Fehler und müssen einfach konstanter werden", mahnte Coach Alexander Schmidt. Christoph Riegler wollte nach nur zwei Remis aus den ersten vier Runden nicht von einem Fehlstart sprechen. "Wir hatten schwere Gegner zum Saisonstart. Ich denke, dass die Mannschaft intakt ist."
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