Benficas und andere Sport-Flüche

Benfica beklagt die achte Europacup-Finalpleite seit 1962 und ist mit dieser Serie in guter Gesellschaft.

Es soll Fans von Benfica Lissabon geben, die inzwischen sogar freiwillig die größten internationalen Erfolge aus der Vereinshistorie streichen lassen würden. Nur damit endlich dieser unsägliche Fluch ein Ende nimmt. Denn was sind schon zwei Triumphe im Landesmeisterpokal vor mehr als einem halben Jahrhundert gegen acht (!) verlorene Europacup-Endspiele hintereinander?

Der Fluch hat wieder gesiegt. So lauteten die Schlagzeilen in Portugal, nachdem Benfica das Endspiel um die Europa League gegen den FC Sevilla im Elferschießen (2:4) verloren hatte. Für die Portugiesen war es bereits die achte Finalpleite seit 1962, die zweite in Serie. Im Vorjahr war der Traditionsverein am FC Chelsea gescheitert.

Portugiesischer Held

Dass dann auch noch ausgerechnet ein Portugiese die Negativserie von Benfica prolongiert, passt zu den Mythen rund um den Fluch, der angeblich seit 52 Jahren auf diesem Verein lastet. Beto, der portugiesische Tormann des FC Sevilla, war mit zwei abgewehrten Elfmetern der Matchwinner der Andalusier, die damit den spanischen Triumph im Europacup perfekt machen. Im Finale der Champions League stehen sich in acht Tagen Atlético und Real Madrid gegenüber. "Das bessere Team hat nicht gewonnen", meinte Benfica-Trainer Jorge Jesus, "aber was soll’s: Die Verlierer werden vergessen, es sind nur die Sieger, an die man sich erinnert."

Stimmt so nicht ganz: An den Serien-Finalverlierer Benfica etwa erinnern sich die Fans mittlerweile sehr gut, zumal inzwischen auch die Legende vom Guttmann-Fluch weltbekannt ist.

Der ungarische Coach hatte Benfica 1962 nach zwei Europacupsiegen verlassen müssen und daher den Verein verwünscht. In den nächsten hundert Jahren, sagte der erzürnte Guttmann, werde Benfica nie wieder den Europacup gewinnen.

Der Guttmann-Fluch, der seit Spieler- und Fan-Generationen auf Benfica Lissabon lastet, ist freilich nicht das einzige Mysterium in der Welt des Spitzensports.

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