Statt Horn, Kapfenberg und Amstetten sind nun Bogota, Cali und Medellin ihre Spielorte bei der U-20-WM der Frauen in Kolumbien. Auch die 36.000 Fans im Stadion beim Spiel zwischen dem Gastgeber und Mexiko waren da eher ungewohnt. „Klar ist das jetzt ein Karriere-Highlight für mich“, sagt Gutschi. Neben dem Viertelfinale in der Champions League zwischen dem schwedischen Klub Häcken und Paris SG im vergangenen Frühjahr, bei dem sie im Einsatz war.
Familie in der Ferne
Für die Reise nach Südamerika muss sie freilich auch verzichten. Vor allem auf ihre Lieben: Amina Gutschi ist Mutter von Kindern im Alter von ein und drei Jahren. 20 Tage ist sie nun schon in Südamerika. „Zum Glück sind die beiden gut versorgt bei meinen Eltern und bei meinem Mann“, sagt sie. Telefoniert wird täglich. „Das ist ja zum Glück heutzutage recht einfach.“ Für die WM musste sie jedenfalls auch Urlaub nehmen. 15 Stunden pro Woche arbeitet die Psychologin in Vorarlberg mit Kindern und Jugendlichen.
Psychologie und Schiedsrichterei? Das passt zusammen. Harmonisch und erfolgreich verläuft die WM für Amina Gutschi jedenfalls mit ihrem Team. Ihre „Chefin“ kommt aus Rumänien, die zweite Assistentin aus der Ukraine. Beide kannte sie zuvor nicht. Doch die Leistungen passen. Nach zwei Partien in der Vorrunde wurde das Trio aus für den Achtelfinalschlager zwischen Mexiko und den USA in der Nacht auf Donnerstag in Bogota nominiert.
Jede Leistung wird von Bibiana Steinhaus analysiert. Die ehemalige Schiedsrichterin der deutschen Männer-Bundesliga hat bei der FIFA nun das Sagen und wird wohl auch darüber entscheiden, wie weit es in Amina Gutschis Karriere noch hinauf geht. 2025 steht die Europameisterschaft in der Schweiz auf dem Programm. „Das ist ein großes Ziel, auf das hinarbeite“, sagt Gutschi. Alles Schritt für Schritt. Noch ist sie in Kolumbien und wer weiß, was dort nach dem Achtelfinale noch kommt, bevor die Reise auch wieder nach Horn, Kapfenberg und vielleicht auch bald in die Bundesliga führt.
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