U20-Team 0:0 gegen Panama

Kein Tor beim WM-Auftakt - Österreichs U-20-Team verjuxte beim 0:0 gegen Panama die besten Chancen.

Wie geprügelte Hunde kauerten Österreichs Spieler auf dem satten Grün des Estadio Jaíme Morón León. Mit hängenden Köpfen schlichen sie in die Kabine. "Das war eine gefühlte Niederlage", brachte es Österreichs Mittelfeldmotor Robert Gucher auf den Punkt.

Null zu null stand da geschrieben auf der Anzeigentafel. Österreich und Panama trennten sich zum Auftakt der Unter-20-WM in Kolumbien ohne Tore. Dabei hatte Österreich einige auf den Füßen gehabt.

Und dennoch kann man dem einen Punkt und der Leistung der Österreicher auch Positives abgewinnen. Dass man dem Gegner nicht nur fußballerisch, sondern auch physisch klar überlegen war trotz des tropischen Klimas. Dass man imstande ist, mit starken Jokern dem Gegner am Ende noch einmal zuzusetzen.

Volksfest

13.200 Fans wollten die Partie in Cartagena sehen. Jene des Gegners aus Kolumbiens Nachbarland waren freilich in der Überzahl. Und sie waren frohen Mutes. Mit ohrenbetäubendem Lärm machten sie, ganz in Rot gekleidet, bereits vor dem Stadion auf sich aufmerksam. "Panama, Panama" hörte man an allen Ecken und Enden.

Österreichs Daumendrücker beschränkten sich auf vier Journalisten und einem sichtlich stolzen Ehepaar. Es waren die Eltern von Tobias Kainz, die den weiten Weg auf sich genommen hatten, um ihrem Spross Beistand zu leisten. Fürs Erste sollten sie ihr Kommen auch nicht bereuen. Kainz, der Legionär vom SC Heerenveen aus den Niederlanden, war einer der besten der durchwegs guten Österreicher.

Das österreichische Spiel hatte Hand und Fuß. In der Defensive, geleitet von Kapitän Schimpelsberger, herrschte bis auf eine Ausnahme in der Schlussminute beste Ordnung. Im Mittelfeld sorgten Kainz, der Kapfenberger Gucher und der Salzburger Offenbacher für die spielerische Note.

Gekonnt wurde kombiniert und der Gegner immer wieder ausgespielt. Und im Angriff sorgte vor allem ein Mann immer wieder für Gefahr: Andreas Weimann, der beste Akteur auf dem Platz, gefolgt nur von Panamas Keeper Luis Mejia, der mit seinen Paraden den Sieg der österreichischen Mannschaft vereitelte. Vieles stimmte bei Österreich, nur die Effizienz vor dem Tor nicht.

Matchball

Da muss sich vor allem Robert Zulj an der Nase nehmen. Der Rieder Mittelstürmer, der den Platz des verletzten Djuricin eingenommen hatte, fand den Matchball bereits nach 28 Minuten vor: Weimann war auf der linken Seite durchgebrochen, sein präziser Stanglpass landete genau bei Zulj, der nur noch Mejia hätte überwinden hätte. Stattdessen schoss er den Keeper gleich zwei Mal an. Ähnliche Situation eine Minute vor der Pause: Wieder legte Weimann von links ideal auf, diesmal kam allerdings Offenbacher zu spät.

Auch mit dem Seitenwechsel änderte sich nichts an der Überlegenheit der Österreicher. In der 54. Minute war es Kainz, der nach einem Angriff über Gucher und Weimann an Mejia scheiterte. Weimann bereitete nicht nur vor, zwei Mal scheiterte er auch selbst per Kopf. Chancen über Chancen, allesamt ungenützt.

Die Fahrlässigkeit vor dem Tor des Gegners hätte sich für das ÖFB-Team in der Schlussphase beinahe noch gerächt. Wäre da nicht Samuel Radlinger gewesen. Der Torhüter, der gegenüber Petermann und Riegler den Vorzug erhalten hatte, war jedoch bei der einzigen Chance Panamas durch Waterman zur Stelle.

Hoffnung

Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Fans der Mittelamerikaner bereits nicht mehr im Stadion. Vielleicht auch wegen der Überlegenheit der Österreicher. Die Leistung gibt jedenfalls Hoffnung für die Duelle mit Brasilien und Ägypten.

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