U-21-EM: „Wir würden weitere Erfolge Hannes widmen“
Eigentlich wollte Ralf Rangnick das Risiko einer Verletzung minimieren: Um nach einer langen Saison die Belastung nicht zu hoch werden zu lassen, wurden Hannes Wolf und Konrad Laimer vor die Wahl gestellt: A-Team oder U-21-EM? Beide Anlässe hintereinander erlaubte das Mastermind von Red Bull nicht - anders als Salzburg Xaver Schlager, der beim A-Team dabei war und jetzt beim U-21-Team ist.
Wobei das im Fall von Wolf grenzwertig war. Denn der Offensivspieler ist eigentlich bis Saisonende noch Salzburg-Spieler, erst danach gibt es den offiziellen Transfer zu den Leipzigern.
Aber widersprechen traute sich der Edeltechniker im Red-Bull-Fußballkonzern nicht. „Ich war noch keinen Tag bei meinem neuen Arbeitgeber. Ich habe nur mit dem neuen Trainer Julian Nagelsmann Kontakt gehabt. Da ist es schwer, aus der Distanz etwas dagegen zu sagen“, hatte Wolf noch zwei Tage vor Turnierbeginn zum KURIER gesagt.
Und dann das im Auftaktspiel der EM am Montag gegen Serbien. Bei einem (noch dazu erst übersehenen) Foul von Vukasin Jovanovic verdrehte sich das Bein, der Außenknöchel brach dabei. „Es ist ein Bruch. Ob am Fuß oder am Knöchel wissen wir noch nicht“, sagte Teamchef Gregoritsch nach dem 2:0, das nur durch den Videobeweis möglich wurde. „Wolf wird sicher ein halbes Jahr ausfallen. Das ist fürchterlich. Er wird uns stark abgehen. Aber wir werden uns noch mehr anstrengen und würden weitere Erfolge Hannes widmen.“
Eingegipst
Nach dem Spiel schickte Jovanovic Genesungswünsche: „Es tut mir extrem leid für Hannes Wolf. Ich wollte das nicht und hoffe, dass er nicht ganz so lange ausfällt.“ Der Verteidiger von Bordeaux meint: „Ich weiß selbst, wie sich eine schwere Verletzung anfühlt und würde Hannes gerne im Spital besuchen, um mich zu entschuldigen, wenn er in der Nähe operiert wird.“
Noch in der Nacht zu Dienstag bekam Wolf in einem Krankenhaus in Triest einen Gips. Am Dienstag wird er nach Salzburg überstellt, wo entschieden wird, wo die Operation erfolgt. Die Details hat ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel bereits mit dem Spieler, seiner Familie und Red Bull abgeklärt.
Für das übersehene Torraubfoul an Hannes Wolf hatte Gregoritsch noch Verständnis: „Das haben wir von heraußen auch nicht klar gesehen. Gut, dass es noch zur korrekten Entscheidungen gekommen ist.“ Nämlich mitten im serbischen Konter, der im schlimmsten Fall zum 1:1 führen hätte können.
Überragender Sascha Horvath
Das zunächst aberkannte 1:0 verärgerte Gregoritsch: „Was hat er sich gedacht? Es haben bis auf den Linienrichter doch alle gesehen, dass Wolf von hinten gekommen ist.“ Sein Resümee: „Wenn am Ende alles korrekt ist, bin ich ganz klar für den VAR.“
Sascha Horvath war an beiden Treffern beteiligt und meint nach dem ersten ÖFB-Spiel mit Videobeweis überhaupt: „ Dass das erste Spiel so aufgeht ist ein Traum. Es war wichtig für uns alle. Es ist richtig geil, was wir hier erleben. Und für mich freut mich das Tor extrem.“
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