U-21-EM: Österreich startet mit Sieg über Serbien
Um 19.09 Uhr war es soweit. Das erste U-21-Endrundenspiel Österreichs hatte noch eine Premiere aufzuwarten: Der Videoassistent hat seine Schuldigkeit getan und bei seinem ersten Einsatz in der ÖFB-Geschichte das 1:0 gegen Serbien ermöglicht. Sascha Horvath, der „Man of the Match“ hatte an die Stange geschossen, Hannes Wolf staubte ab und traf.
Der schwedische Assistent sah ein Abseits, das klar keines war und Referee Ekberg bekam vom VAR den Hinweis „korrektes Tor“. Nach der verdienten Führung in Minute 37 gab es viele vergebene Top-Chancen und noch einen Videobeweis, der das Spiel entscheiden sollte.
Die Serben hatten ihre A-Team- und sogar WM-erprobten Spieler aufgeboten, natürlich auch Superstar Luka Jovic. Chancen gab es in der gesamten ersten Hälfte aber keine. Der neue Stürmer von Real Madrid prallte auf „deutsche Gründlichkeit“: Kevin Danso (Augsburg) und Stefan Posch (Hoffenheim) haben sich in der Bundesliga schon weit vom Nachwuchsfußball entfernt.
Zwei-Meter-Mann Sasa Kalajdzic musste einer etwas vorsichtigeren Variante Platz machen: Mathias Honsak kam nicht über den linken Flügel, sondern als Stürmer. Den frei gewordenen Platz bekam der Kleinste, Sascha Horvath (1,65 m), der rechts groß aufspielte. Hannes Wolf musste deswegen nach links ausweichen und nach nur 25 Minuten ganz vorne Honsak erlösen.
Keine Nervosität
Die Serben spielten „offiziell“ ein 4-3-3, gegen den Ball ein 4-4-2 und im Angriff meistens ein 4-2-3-1. Klarer war das 4-2-3-1 von Werner Gregoritsch. Der 61-jährige – und damit älteste – Teamchef des Turniers ließ sich die Anspannung bei seinem ersten Endrunden-Spiel nicht anmerken. Erst nach dem 2:0 schrie der Steirer seine Erleichterung in die Arena. Unter dem architektonisch feinen Dach des Stadions Nereo Rocco saßen mehr Serben als Österreicher, insgesamt waren 5.421 Zuschauer ins heiße Triest gekommen. Zu sehen gab es eine intensive Anfangsphase. Der erste Abschluss von Wolf ging drüber (19.).
In Minute 27 legte Horvath die Top-Möglichkeit vor. Xaver Schlager schoss freistehend vom Sechzehner, aber zu ungenau. Es folgte das 1:0 mit VAR-Hilfe. Nach der Pause ging es hin und her. Jovic köpfelte an die Latte (50.), Radonjic vollierte aus vier Metern drüber (71.). Dazwischen vergaben die starken Österreicher Chance um Chance. Goalie Radunjic rettete gegen Schlager, gegen Honsak und einmal sogar gegen die beiden alleine auf ihn zulaufenden Red-Bull-Spieler.
Wieder musste es der Videobeweis richten. Ekberg übersah ein Torraub-Foul an Wolf, bekam aber rechtzeitig Bescheid (75.). Das Schlimme: Der Salzburger, der zu Leipzig wechselt, schied mit einem Bruch des rechten Außenknöchels aus. Das Positive: Horvath versenkte den fälligen Freistoß im langen Eck.
Mit dem 2:0 ist Österreich voll im Rennen um den Einzug in das EM-Semifinale. Erster Tabellenführer der Gruppe B ist Deutschland nach einem 3:1 gegen Dänemark. In das Semifinale ziehen die drei Gruppensieger ein sowie der beste Zweite.
Serbien - Österreich 0:2 (0:1)
0:1 (37.) Wolf
0:2 (78.) Horvath
Serbien: Radunovic; Gajic, Milenkovic, Jovanovic, Bogosavac; Zivkovic, Masovic (58. Racic), Lukic, Radonjic; Pantic (58. Randjelovic), Jovic
Österreich: A. Schlager; Ingolitsch, Danso, Posch, Ullmann; Ljubic, Lienhart (77. Kalajdzic); Horvath, X. Schlager, Wolf (77. D. Ljubicic); Honsak (84. Balic)
Rote Karte: Jovanovic (75./Torraub)
Gelbe Karten: Masovic, Gajic, Milenkovic, Jovic; Lienhart, Ingolitsch
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