Zittersieg: Mit viel Moral zwang die Austria Ried in die Knie

Zittersieg: Mit viel Moral zwang die Austria Ried in die Knie
Die Wiener gewannen trotz Unterzahl und viel Hektik 1:0.

"Man muss nicht unbedingt ein Mathematik-Professor sein, um zu erkennen, dass wir Siege benötigen. Immerhin müssen wir den Rückstand zu den Klubs vor uns reduzieren." Austria-Trainer Peter Stöger hat trotz der sportlich und wirtschaftlich schwierigen Situation seinen Humor nicht verloren. Seine Schüler bescherten ihm zum Auftakt im neuen Jahr in Ried ein 1:0, das vielleicht zu einer Initialzündung zu einer Aufholjagd in Richtung Top 6 werden könnte.

Bei der Austria gab Neuzugang Martel sein Debüt in Leuchtstiftgelb, in dem die Violetten in Ried antraten. Schon nach vier Minuten durfte er ein Tor bejubeln, Pichler versenkte per Kopf eine butterweiche Flanke von Sarkaria zum 1:0. Die Austria setzte den offensichtlichen Plan mit viel schnellem Tiefgang nach Ballgewinn zunächst gut um. Martel hätte sogar erhöhen können, sein schöner Volleyschuss landete im Netz, jedoch von außen (25.).

Zittersieg: Mit viel Moral zwang die Austria Ried in die Knie

Die Rieder sorgten meist aus Kontern mit flottem Umschalten für Gefahr, Bajic scheiterte zunächst an Austria-Goalie Pentz, knapp vor der Pause traf dessen Kollege Palmer-Brown bei einer Rettungsaktion die Stange des eigenen Tors. Der Ausgleich lag in der Innviertler Luft.

In der 51. Minute stand wieder Martel im Fokus, weil sein Debüt ziemlich plötzlich zu Ende ging. Nach der zweiten Gelben Karte schickte ihn Schiedsrichter Jäger unter die Dusche – eine mehr als fragwürdige Entscheidung, weil es sich beim zweiten Vergehen maximal um ein Dutzendfoul, aber nie und nimmer um Gelb handelte. Die Austria musste fortan in Unterzahl zu Werke gehen, Fitz rückte aus dem Angriff ins Mittelfeld zurück.

Große Turbulenzen

Zunächst gelang es den Wiener noch gut, das Geschehen ausgeglichen und den Ball auch in den eigenen Reihen zu halten. Doch mit Fortdauer der Partie nutzten die Rieder das numerische Übergewicht zu einem dominanteren Auftreten, sukzessive drückte man die Austrianer in die Defensive. Chancen auf den Ausgleich gab es zuhauf. So lief Bajic allein auf Pentz zu, fand im Austria-Keeper aber einmal mehr seinen Meister.

Verteidiger und Kapitän Reifeltshammer kam bei einem Eckball zum Kopfball, setzte den Ball aber um wenige Zentimeter am Tor vorbei. Der eingewechselte Canadi scheiterte mit einem schönen Drehschuss nur knapp. Die Austria kämpfte mit dem Mute der Verzweiflung und brachte die knappe Verteidigung am Ende über die hektische Schlussphase. Pech hatte Stürmer Monschein: Kaum eingewechselt, kippte er nach wenigen Augenblicken mit dem Knöchel um und musste mit einer Bänderverletzung wieder raus.

Die Wiener bewiesen Moral und feierten in Ried einen glücklichen, aber wertvollen Sieg.

Ried - Austria 0:1 (0:1)

Ried, Josko-Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Jäger

Tor: 0:1 (5.) Pichler

Ried: Sahin-Radlinger - Kerhe (79. Reiner), Reifeltshammer, Boateng, Lercher - Ziegl, Offenbacher (79. Lackner) - Bajic, Wießmeier (60. Nutz), Grüll - Gschweidl (68. Canadi)

Austria: Pentz - Zwierschitz, Schösswendter, Palmer-Brown, Suttner - Sarkaria (57. Teigl), Martel, Ebner, Jukic (73. Monschein/79. Handl) - Fitz (79. Wimmer), Pichler

Gelb-Rot: Martel (51./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Reiner bzw. Stöger (Trainer)

Tabelle:

1.

Rapid 

13

8

3

2

30:18

12

27

 

2.

Salzburg

12

8

1

3

39:15

24

25

 

3.

Sturm 

13

7

4

2

23:9

14

25

 

4.

LASK

12

7

3

2

24:10

14

24

 

5.

WAC

13

5

3

5

22:24

-2

18

 

6.

WSG Tirol

12

5

2

5

18:17

1

17

 

7.

St. Pölten

13

4

4

5

25:25

0

16

 

8.

Hartberg

13

3

6

4

14:23

-9

15

 

9.

Austria 

13

3

5

5

13:18

-5

14

 

10.

Ried

13

4

1

8

17:29

-12

13

 

11.

Altach

12

2

2

8

11:27

-16

8

 

12.

Admira

13

2

2

9

14:35

-21

8

 

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