Der KURIER bewertet die Chancen der Salzburger gegen die Gruppengegner:
Manuel Neuer bester Torhüter, Joshua Kimmich bester Verteidiger, Robert Lewandowski bester Stürmer und Europas bester Spieler, Hansi Flick bester Trainer – Deutschlands Rekordmeister räumte am Donnerstag ab, bei den UEFA-Awards 2020. Auch das zeigt, auf was für einen Gegner Salzburg im Herbst treffen wird. Die Bayern sind momentan wohl die beste Klubmannschaft der Welt. Das haben sie eindrucksvoll beim Finalturnier in Lissabon bewiesen – nicht nur beim 1:0-Finalsieg gegen Paris Saint-Germain, sondern besonders auch mit dem 8:2-Triumph im Viertelfinale gegen den FC Barcelona.
Die Bayern sind eine Mannschaft ohne Schwächen – mit herausragenden Einzelkönnern, zu denen natürlich auch der Österreicher David Alaba gehört, um den es zwar momentan Diskussionen gibt, weil er seinen im Jahr 2021 auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert hat, der aber mittlerweile in der Innenverteidigung nicht wegzudenken ist aus der Startelf des Champions-League-Siegers 2020. Im Sommer hat mit dem Mittelfeldstrategen Thiago, der zum FC Liverpool gewechselt ist, zwar ein wichtiger Spieler München verlassen, aber mit Leroy Sane ist von Manchester City ein Flügelspieler gekommen, der die Mannschaft vielleicht noch unberechenbarer macht.
Für Salzburg werden die Duelle mit den Münchnern, bei denen der ehemalige Red-Bull-Geschäftsführer Jochen Sauer als Leiter der Nachwuchs-Akademie arbeitet, eine Premiere im Europacup sein. Bisher gab es nur Freundschaftsspiele – zuletzt im Jänner 2014. Damals überraschten die Salzburger die Bayern mit Red-Bull-Fußball par excellence und siegten 3:0. Vom damaligen Bayern-Trainer Pep Guardiola gab es danach Sonderlob.
KURIER-Prognose: Die Salzburger können gegen die Bayern nur überraschen. Ein Punktgewinn wäre schon eine ganz große Sensation.
Der zweite Klub aus der spanischen Hauptstadt gehört mittlerweile wieder zur absoluten Elite im europäischen Fußball. 2010, 2012 und 2018 wurde die Europa League gewonnen, 2014 und 2016 unterlag die Mannschaft von Langzeitrainer Diego Simeone im Champions-League-Finale jeweils dem Lokalrivalen Real Madrid. In der gerade abgelaufenen Saison wurde im Achtelfinale mit Hin- und Rückspiel noch der FC Liverpool ausgeschaltet. Im Finalturnier kam gegen RB Leipzig aber früh das Aus.
Mit Luis Suarez, der vom FC Barcelona gekommen ist, hat Atletico die Mannschaft mit einem routinierten Torjäger verstärkt. Das größte Plus ist aber trotzdem die perfekte Organisation und die taktische Disziplin, der sich viele sehr gute Einzelkönner unterordnen und so eine starke Einheit bilden.
KURIER-Prognose: Natürlich sind die Salzburger auch gegen Atletico Außenseiter. Aber dass die Madrilenen erst vor Kurzem gegen den deutschen Red-Bull-Klub verloren haben, sollte Hoffnung auf eine Überraschung machen.
Lok Moskau
Der russische Vizemeister ist so etwas wie die große Unbekannte in Gruppe A. Der serbische Trainer Marko Nikolic kann auf einen Kader zurückgreifen, mit Legionären aus aller Herren Länder. Mit Stürmer Eder, der 2016 als Joker das EM-Finale für Portugal gegen Frankreich mit seinem Tor entschieden hat, dem kroatischen Ex-Manchester-City-Spieler Vedran Corluka, dem polnischen Ex-Premier-League-Legionär Grzegorz Krychowiak oder dem russischen Teamstürmer Fedor Smolov steht viel internationale Erfahrung in der Mannschaft, die allerdings auch schon in die Jahre gekommen ist. Aktuell liegt Lok Moskau in der russischen Liga nach neun Runden auf Platz 6.
KURIER-Prognose: Das Ziel der Salzburger muss auch in diesem Jahr Platz 3 und damit das Überwintern in der Europa League ist. Um dieses Ziel auch zu erreichen, wird man sich gegen die Russen durchsetzen müssen.
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