Transferfinale: Verpokert, eine Rapid-Alternative und wilde Leihen

Freiwillig auf die Champions League verzichtet: David Affengruber
David Affengruber hat sich verspekuliert. Rapid holt eine günstige Alternative aus Norwegen. Sturm bereitet zwei Leihen vor. Und Salzburg bekommt ein Top-Talent.

Gegen Ende der Transferzeit wird es noch einmal turbulent. Freitagabend geht in den Top-Ligen und vielen anderen Ländern das Transferfenster zu.

Die Bundesliga will Österreichs Vereinen damit helfen, dass sie noch bis 5. September Wechsel vollziehen können. Etwa für Spieler, die (vergeblich) bis zuletzt auf eine Top-Liga gehofft haben und Anfang September dankend gerne nach Österreich kommen.

Genug Zeit für einen Top-Verein hätte David Affengruber gehabt. Der Innenverteidiger war beim Doublesieger Stammspieler, wollte seinen auslaufenden Vertrag in Graz aber nicht verlängern. Eine Top-5-Liga und ein dementsprechendes Gehalt waren die Vorgabe ans Management.

Trennung vom Manager 

Angebote gab es viele, aber entweder passte es für den 23-Jährigen mit der Liga nicht (etwa bei Anfragen von Traditionsklubs aus der zweiten englischen Liga), oder das gebotene Gehalt war zwar stark, aber nicht das Rundherum. Wie bei Angeboten aus der Türkei oder der US-Liga MLS.

Dann kam es zur Trennung von Berater Frank Schreier.

Besser wurde es für den Innenverteidiger aber nicht mehr. Genau an dem Tag, an dem Sturm die Top-Gegner aus der Champions League zugelost werden, landet Affengruber in der zweiten Liga Spaniens. Der direkte Aufstieg mit Elche erscheint fraglich: Der neue Arbeitgeber grundelt noch punktlos im Tabellenkeller.

Abgewickelt haben soll den Transfer der Marke „Komplett verpokert“ ein deutscher Berater.

Transferfinale: Verpokert, eine Rapid-Alternative und wilde Leihen

Eine spezielle Transferform ist Jahr für Jahr häufiger anzutreffen: Ein Kauf eines Spielers, der sofort in ein anderes Land weiterverliehen wird. Im Fall von Sturm Graz ist das doppelt spannend, weil der Käufer Hoffenheim ist – also jener Verein, der erneut um Sportchef Andreas Schicker buhlt.

Sturm vor Leihe von zwei weiteren Spielern 

Es geht um den Türken Erencan Yardimci, der von Eyüpspor nach Deutschland verkauft wird und bis Saisonende in Graz als Leihspieler eingeplant ist. Der 22-Jährige ist ein Mittelstürmer.

Außerdem steht eine Leihe aus der Premier League auf Schickers To-do-Liste: Malick Junior Yalcouyé, 18, von Brighton soll dem Meister weiterhelfen, und zwar im zentralen Mittelfeld.

Immer auf Draht: Sturms Sportchef Andreas Schicker

Immer auf Draht: Sturms Sportchef Andreas Schicker

Spannend verlief der Kampf von Salzburg um Liverpool-Talent Stefan Bajcetic. Knapp vor dem lange verhandelten Transfer mischte plötzlich Barcelona mit. Doch der 19-Jährige dürfte bei  seinem guten Bekannten Pep Lijnders (er war in Liverpool Klopps Co-Trainer) landen.

Transferfinale: Verpokert, eine Rapid-Alternative und wilde Leihen

Was angesichts des Talents des defensiven Mittelfeldspielers durchaus beachtlich ist.

Fixiert wurde bereits der Kauf des „zweiten Baidoo“. Der 18-jährige Ghanaer Edmund Baidoo kommt vom norwegischen Zweitligisten Sogndal.  Der Flügelstürmer ist nicht verwandt mit Salzburgs ÖFB-Verteidiger Samson Baidoo und soll rund 3,3 Millionen Ablöse kosten.

Neuer Legionär für Rapid

Freitagmittags offiziell wurde der nächste Neuzugang von Rapid. Wie im KURIER Mittwoch Abend von Markus Katzer angekündigt, hat sich der Sportchef entschieden, die Auswahl im defensiven Mittelfeld mit Blick auf einen langen Europacup-Herbst zu erhöhen.

Tobias Börkeeiet kommt nach einem verpatzten Jahr bei Rosenborg mit fast keinen Einsätzen um eine kleine Ablöse nach Hütteldorf.

Der Vertrag läuft bis 2026 plus Option.

Transferfinale: Verpokert, eine Rapid-Alternative und wilde Leihen

Katzer ist überzeugt, dass der 25-jährige Norweger, der einst  als Talent um 1,3 Millionen zu Bröndby wechselte, bei Rapid wieder aufblüht:  „Dass wir keine Namen als ’Kracher’ holen, sollte mittlerweile klar sein. Es geht darum, ein gutes Händchen zu haben für Potenzial und Qualität, die vielleicht erst später zu sehen ist.“

Eingeplant ist Börkeeiet als Alternative zu Lukas Grgic und auch als Variante in der Innenverteidigung.

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Zurück in Kärnten ist Markus Pink. Aber nicht in Klagenfurt, sondern bei Lokalrivale WAC.

Coach Kühbauer kämpfte schon länger um einen klassischen Mittelstürmer mit gutem Abschluss. Der 33-jährige  Pink hat das auch bei Sandhausen mit neun Toren in 22 Spielen bewiesen, war beim deutschen Drittligisten zuletzt aber nur noch Reservist und durfte deshalb gehen.

Von der WAC-Tribüne zurück zur WSG wechselte Offensivspieler Florian Rieder.

Nicht mehr in Hartberg ist Ruben Providence. Der Offensivspieler wechselt in die niederländische Eredivisie zu Almere City.

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