Mit Roter Stern bei Sturm: Was das Spiel mit Floridsdorf zu tun hat

Im Kader: ÖFB-Rekordtorschütze Arnautovic könnte heute mit Roter Stern glänzen.
Marko Arnautovic könnte am Donnerstag mit Roter Stern in Graz bei Sturm sein erstes Bewerbsspiel auf Klubebene in Österreich seit 2006 bestreiten.

Er kommt nicht, er kommt vielleicht doch ...Er ist da!

Marko Arnautovic packte seinen Koffer und machte die Reise mit Roter Stern Belgrad nach Österreich mit, der Stürmer wird für das Europa-League-Duell am Donnerstag (18.45 Uhr, live ServusTV und Sky) bei Sturm zumindest im Kader aufscheinen. Zuletzt plagten den Rekordtorschützen im ÖFB-Team (47) Adduktorenprobleme, die nach zwei Wochen Pause noch nicht ganz ausgestanden sind.

Sollte der 36-Jährige doch auf dem Rasen stehen, wird es eine persönliche Premiere geben. Es wird der erste Einsatz in einem Bewerbsspiel mit einem ausländischen Team auf rot-weiß-rotem Geläuf. Fast wäre es bereits im November 2023 so weit gewesen.

Damals kam der Stürmer mit Inter Mailand nach Salzburg, Matchwinner beim 1:0-Sieg der Nerazzurri war zwar mit dem argentinischen Weltmeister Lautaro Martinez ein Wechselspieler. Arnautovic sah das Goldtor aus einem Elfmeter in der 85. Minute aber nur von der Bank, auf er bis zum Schlusspfiff auch blieb.

Und so muss man in den Analen des österreichischen Fußballs schon ein bisschen zurückblättern, um den Namen Marko Arnautovic in einem Bewerbsmatch in Österreich – abgesehen von ÖFB-Länderspielen – auf dem Aufstellungszettel zu finden. Und man wird im Jahr 2006 fündig: Am 16. Juni spielte der spätere Star in der Wiener Liga für den FAC beim Heim-1:1 gegen IC Favoriten. Torschütze für die Floridsdorfer: Marko Arnautovic.

Schon bald zog es ihn in die weite, große Fußballwelt, seine erste Station war Twente Enschede in den Niederlanden. Sein Aktionsradius spannte sich sogar bis nach China (Schanghai), in Europa lernte Arnautovic die besten Ligen kennen: Inter Mailand (zweimal), Werder Bremen, Stoke, West Ham, Bologna und seit Sommer Roter Stern. Fast überall spielte er den Doppelpass mit dem Erfolg.

Wäre es nach vielen Rapid-Fans gegangen, hätte der in Wien geborene Sohn eines Serben und einer Österreicherin mehr Bewerbspiele auf heimischem Boden in den begnadeten Beinen. Er ging letztlich nach Belgrad. Mit einer Liebeserklärung: im Koffer: „Ich bin stolz darauf, die Karriere hier beenden zu können.“ 2,5 Millionen Euro netto Jahresgehalt versüßten die Entscheidung.

Siegestor gegen Lille

Wie wichtig er für die „Sterne“ ist, zeigte er in der Europa League am 6. November. Arnautovic avancierte beim 1:0-Sieg gegen Lille mit einem verwandelten Elfer zum Matchwinner. Auch damals kehrte er nach einer Verletzungspause (Oberschenkel) zurück. Zuletzt siegten die Belgrader, die sieben Punkte und damit drei mehr als Sturm auf dem Konto haben, 1:0 gegen Steaua. Für Arnautovic war nach 85 Minuten Schluss – bis zum Donnerstag?

„Herzlicher Mensch“

Sturm-Trainer Jürgen Säumel kennt die Qualitäten von Roter Stern und setzt auf „aggressives Attackieren nach vorne, ein Kollektiv auf dem Platz und mutige Entscheidungen.“ Und zu Arnautovic: „Wir kennen seine Qualitäten, ich habe mit ihm auch gespielt. Ein sehr herzlicher Mensch.“

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