Sturms Rekordmann Mika Biereth: "Jetzt ist Graz mein Zuhause"

Bekenntnis zu Sturm Graz: Mika Biereth
Der Däne mit englischem Pass und bosnischer Mutter über den Verbleib, Ex-Klub Arsenal, die Champions League und was aus dem Meisterleiberl wurde.

Wenn Mika Biereth ein Sturm-Trikot füllt, dann tut sich was. Vor allem, wenn der 21-jährige Däne dieses tagelang nicht ausziehen will: Bei den Double-Feiern trug er zwei Tage das Match-Outfit vom abschließenden 2:0-Sieg gegen Klagenfurt. Zuvor hatte er das Sturm-Leiberl freilich erfolgreich auf dem Platz ausgeführt, mit neun Toren und vier Assists war der im Winter von Arsenal geliehene Stürmer ein Erfolgsgarant.

Um Sturms Rekordsumme von kolportierten vier Millionen Euro wurde der Däne nun fix verpflichtet. Warum er in Graz bleiben wollte, was er von Arsenal mitbringt und was er an Sturm besonders schätzt, erzählte er auf Englisch im Interview.

KURIER: Zuerst eine etwas indiskrete Frage: Haben Sie das Meisterleiberl schon gewaschen?

Mika Biereth: Ich weiß gar nicht, ob es überhaupt schon gewaschen wurde, ich glaube, es wurde an irgendjemanden verschenkt.

Sturms Rekordmann Mika Biereth: "Jetzt ist Graz mein Zuhause"

Mit Verkleidung bei Sturms Meisterfeier im Rathaus: Biereth in der Mitte

Zudem tauchten Sie bei den Feiern mit aufgeklebtem Schnauzer und Vokuhila-Frisur auf. Man las, dass es ein Mittelding zwischen Peter Pan und Walter Schachner war. Bewusst?

Nein, ich wusste eigentlich gar nicht, was es ist. Ich habe mir die Verkleidung am Vormittag vor der Meisterfeier einfach genommen.

Sie haben nun bis 2028 unterschrieben, warum wollten Sie unbedingt bleiben?

Ich fühle mich einfach sehr wohl hier, habe schon sehr viele Freunde, außerdem sind die Fans hervorragend. Die Mannschaft, das Umfeld, das passt alles.

Aber Sie hätten andere Optionen auch gehabt ...

Ich will Schritt für Schritt machen, im Moment passt es für mich einfach gut.

Als Sie vor wenigen Tagen bei Sturm unterschrieben haben, machte der Verein ein Video von Ihnen, in dem Sie sagen: „Gemma Schwoaze!“ Können Sie die ganzen Fan-Gesänge auswendig?

Ich erkenne sie, wenn sie gesungen werden, selbst singen kann ich sie noch nicht. Aber das kann ja noch werden.

Man kann Sie als Kosmopoliten bezeichnen. Sie sind als Däne in London aufgewachsen, haben auch einen englischen Pass, der Vater ist dänisch-deutscher Abstammung, die Mutter Bosnierin. Wo ist Ihre Heimat, wo sind Sie eigentlich zu Hause?

Das ist eine sehr gute Frage. Wenn ich ehrlich bin, eigentlich nirgends im Speziellen ... außer vielleicht jetzt in Graz.

Sie haben bei Arsenal gespielt, was bringen Sie von dort mit?

Arsenal spielt einen großartigen, vor allem einen technischen Fußball. Und das hilft überall. Natürlich ist der Unterschied zwischen beiden Klubs sehr groß, aber Sturm entwickelt sich ebenfalls zu einem Topklub.

Einer Ihrer Vorgänger schießt jetzt Tore für Manchester United. Nerven Sie die Vergleiche mit Rasmus Højlund?

Nein, es ist mir komplett egal, auf ihn angesprochen zu werden, das nehme ich ganz locker. Man kann uns ja nicht vergleichen, weil wir andere Typen sind.

Wie haben Sie von Trainer Christian Ilzer profitiert?

Er hat eine sehr gute Spielidee, ich habe zu ihm eine sehr gute Beziehung aufbauen können. Und unter ihm wurde ich Schritt für Schritt besser. Ich fühle mich richtig aufgehoben.

Immer werden Sie aber nicht hier spielen, wenn die Entwicklung so weitergeht. Haben Sie einen Traumklub?

Nein, den habe ich nicht. Ich will mich hier einfach verbessern, im Moment ist dies hier mein Traumklub.

Jetzt wartet die Champions League, haben Sie da einen Traumgegner?

Das ist natürlich mein Ex-Klub Arsenal.

Wenn Sturm wieder Titel holt – in welcher Verkleidung werden Sie dann in einem Jahr auftauchen?

Wir möchten wieder Meister und Cupsieger werden. Und wenn wir das schaffen können, ist so etwas nicht so wichtig.

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